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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Jahreshauptversammlung des DSC Arminia Bielefeld:

Geschrieben am 23-06-2009

Bielefeld (ots) - Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich gänzlich
ungeniert. Diese Jahreshauptversammlung des DSC Arminia noch zu
toppen, dürfte selbst den Schalkern alles abverlangen. Blamabel? Das
trifft es nicht. Skandalös? Schon eher. Es war aber noch viel
schlimmer. Der Verein hat sich in der Bielefelder Stadthalle so
nachhaltig der Lächerlichkeit preisgegeben, dass es eine Schande ist.
Weit nach Mitternacht wurde nur gerettet, was noch zu retten war.
Hans-Hermann Schwick kann seinen Präsidenten-Schreibtisch wieder
einräumen. Er feiert im nächsten Jahr sein 20-jähriges
Dienstjubiläum. Die eigentlichen Kandidaten Klaus Daudel und Dirk
Obermann hatten nicht nachweisen können, dass berechtigter
Amtsanspruch besteht.
Professionell an den blassen Auftritten - umwoben auch vom Geruch
fragwürdiger Absprachen, unmoralischer Angebote und fauler
Kompromisse - war gar nichts. Wo blieb das Konzept, das die in beiden
Lagern aufgebrachten Mitglieder hätte überzeugen können? Es gab
keins. Doch auch wer einen Zweitligisten lenken will, muss
erstklassig vorbereitet sein. Stattdessen offenbarte sich eine
drittklassige Streitkultur. Sie führte direkt in die Sackgasse.
Es sind zehntausend Arminia-Sympathiepunkte verspielt worden an einem
armseligen Abend, der gar nicht von Beginn an seinem traurigen
Verlauf geweiht war. Aber vorher noch notdürftig zugeschüttete Gräben
taten sich später wieder auf. Woran es dem zerrissenen Verein
mangelt, ist dabei nicht nur der innere Wille zur Versöhnung. Wer
nicht wirklich aufeinanderzugehen will, der schafft es auch nicht.
Außerdem fehlt es ganz erheblich an einer Person, die uneitel voran
schreitet, die den Marsch bläst, die eint und nicht spaltet, an einem
Führungsspieler also mit der Qualität, den Klub hinter sich zu
bringen.
Die Früherkennung der sich anbahnenden Krise hätte auch nicht
geschadet. Sie ging vom Spielfeld aus. Reagiert wurde viel zu spät.
Einen Trainer 90 Minuten vor Saisonschluss zu feuern - Panik pur.
Nach dem Abstieg die Schuld dann schnurstracks von einem
Fußballstiefel in den anderen zu schieben, ist billig. Und da
bekleckerte sich auch der alte, neue Präsident nicht gerade mit Ruhm.
Schwick, der Mohikaner, macht nun weiter. Wer auch sonst? Von wegen
Neuanfang. War schließlich niemand da, der in Frage gekommen wäre.
Auch das eine Erkenntnis einer Versammlung, die in irgendeiner
exotischen Bananenrepublik hätte stattfinden können und allenfalls
durch ihre Show-Elemente der Kategorie »unglaublich, so eine Nummer
haben wir noch nie erlebt« gefiel.
Immerhin drifteten die Arminen mit ihrem Auftritt im absurden Theater
nicht ins Abseits, sondern mitten ins mediale Interesse. Zuletzt hat
dieser Verein vor knapp 40 Jahren so eine Rolle in der Öffentlichkeit
gespielt. Zu Zeiten des verheerenden Bundesliga-Skandals. Nun
schachern sie nur noch bei sich selbst. Da werden manche jetzt
abwinken. Ich bin ein Armine, holt mich hier raus.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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