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Lausitzer Rundschau: Erzieherinnen streiken für bessere Arbeitsbedingungen Mehr als satt und sauber

Geschrieben am 19-05-2009

Cottbus (ots) - Vor etwa einem Jahr erklärte Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) die Bildung zum "Schlüsselthema" der Politik.
"Unser Wohlstand und unsere Zukunft werden davon abhängen, ob Bildung
in Deutschland einen ausreichend hohen Stellenwert hat", sagte sie
damals und wollte thematisieren, "wie die verschiedenen Übergänge -
von der frühkindlichen Bildung in die Schule, von der Schule in die
Berufsausbildung, von der Hochschulbildung hin zu Forschungstätigkeit
- besser verzahnt und gestaltet werden können".
Damals hörte sich das sehr vernünftig an.
Diese Woche streiken bundesweit rund 15.000.Erzieherinnen von
Kindereinrichtungen für bessere Arbeitsbedingungen. Eine Aktion, die
Merkels Parteifreundin Petra Roth, Präsidentin des Deutschen
Städtetags, für "völlig unnötig" hält. Auch die Arbeitgeber sprechen
von "überflüssigen" Aktionen. Die Verhandlungen seien schließlich
noch nicht gescheitert, außerdem hätten die Arbeitgeber schon
230.Euro mehr Gehalt in Aussicht gestellt.
Es scheint, als hätten die Funktionäre nicht zugehört. Denn die rund
220.000 Erzieherinnen in Deutschland kämpfen für etwas anderes. Sie
kämpfen darum, ihren Job ordentlich erledigen zu können. Wenn derzeit
eine einzige Frau Gruppen von 15 bis 20.Kleinstkindern von morgens
bis zum späten Nachmittag betreuen muss, dann geht diese Betreuung
über ein bloßes "Verwahren" kaum hinaus. Füttern, Wickeln, aufs
Töpfchen setzen, Tische decken und abräumen, Betten richten, Tränen
trocknen, Kinder an- und ausziehen - das ist Stress pur. Und vor
allem: Das hat mit frühkindlicher Bildung und Förderung nichts mehr
zu tun. In modernen Kindergärten muss mehr geleistet werden als nur
eine Satt-und-Sauber-Versorgung. Bewegungsspiele, feinmotorische
Übungen, Sozialverhalten, Turnen, musikalische Früherziehung - all
das gehört längst zum internationalen Standard. Das würden auch die
Erzieherinnen in Deutschland allzu gerne leisten.
Aber: In ihren Großgruppen leiden sie unter hoher Lärmbelastung und
Rückenbeschwerden, unter Nervosität, Kopfschmerzen und
Schlafstörungen. Genau dagegen kämpfen die Erzieherinnen. Und niemand
würde mehr von Verbesserungen profitieren, als unsere Kinder.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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