(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Macht ohne Substanz Commerzbank speckt ab und strebt wieder Gewinn an

Geschrieben am 08-05-2009

Cottbus (ots) - Die Commerzbank schrumpft, freiwillig und
gezwungenermaßen. Sie stößt verlustreiches Geschäft ab, das die
Dresdner Bank mitgebracht hat. Sie konzentriert sich auf private und
Firmenkunden vor allem in Deutschland, sie vermittelt fast den
Eindruck, künftig als Sparkasse auftreten zu wollen, natürlich mit
Gewinninteressen. Aber alles, was der Vorstandsvorsitzende Martin
Blessing an optimistischen Zukunftsäußerungen am Freitag von sich
gab, stand unter einem Vorbehalt: Ob die Gewinne wieder kommen, ob
die Kapitalbasis ausreicht, immer hieß es: Ja, aber. Die Bedingung
lautete, dass die Krise nicht eine noch schlimmere Wendung nehme.
Die amerikanische Regierung wollte es genauer wissen und hat die
Banken angehalten, sich einem Stresstest zu unterziehen. Er sollte
aufzeigen, was mit den Bankbilanzen passiert, falls in Amerika die
Wirtschaft weiter schrumpft, mehr Kredite ausfallen als bisher
gedacht, mehr Menschen arbeitslos, mehr Unternehmen zahlungsunfähig
werden. Das Ergebnis: Zehn der 19.größten amerikanischen Banken haben
den Test nicht bestanden. Die betroffenen Häuser, darunter auch die
Bank of America, müssen sich deshalb in den nächsten Wochen insgesamt
75.Milliarden Dollar frisches Kapital beschaffen. Es gehört zu den
Eigenarten der Börse, dass sie mit noch schlimmeren Ergebnissen
gerechnet hatte. Die "nur" 75.Milliarden lösten deshalb Freude aus.
Dabei ist doch bekannt, dass bei den Banken das Kapital in den Köpfen
und im Charakter der Manager steckt. Der Würzburger Betriebswirt und
"Hauptversammlungsschreck" Ekkehard Wenger hält deshalb gar
Bankaktien für eine schlechte, weil nicht kalkulierbare Anlage: Wenn
die Köpfe gehen oder versagen, sei das Kapital weg, lautet seine
Argumentation.
Da ist was dran: Banken haben Macht. Was sie nicht finanzieren, wird
nicht produziert. Aber finanzielle Substanz haben sie nur wenig. Und
wenn rekapitalisierte Banken schlecht geführt werden, dann hilft das
viele schöne neue Geld - nichts.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

202072

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Die Gefahr wächst Bundeswehr in Afghanistan im Visier der Taliban Cottbus (ots) - Die Bilanz der vergangenen Wochen ist weiß Gott erschreckend. Immer häufiger müssen sich deutsche Soldaten stundenlange Feuergefechte mit den Taliban liefern, sie geraten in Hinterhalte, werden mit Bomben attackiert, die Zahl der zu beklagenden Todesopfer und Verletzten steigt. Die bittere Wahrheit ist: Für die Bundeswehr wird die Lage in Afghanistan zunehmend brisanter, die Festnahme eines Taliban-Führers durch deutsche Spezialkräfte dürfte die Gefahr für die Soldaten noch weiter verschärfen. Angeblich soll laut Taliban mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Missbrauchte Ideale Muttertag erstickt in Kitsch und Kommerz Cottbus (ots) - Es ist wunderbar, Kinder zu haben. An einem Tag im Jahr aber wird dieses Glück zur Peinlichkeit. Sobald die Kleinen alt genug sind, Stift und Papier in die Hand zu nehmen, werden sie von gut meinenden Erzieherinnen genötigt, der "lieben Mutti" ein noch lieberes Bild zu malen, um ihre Verdienste zu würdigen. Die "Mutti" selbst ist natürlich auch nicht vom Himmel gefallen, hat folglich ebenfalls einer Ahnin Dank zu leisten, und so wird am zweiten Maisonntag alljährlich mit Gedichten und Pralinen gedankt, was das Zeug hält. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan Osnabrück (ots) - Tödlich naiv Verteidigungsminister Jung steht vor einem Desaster: Über Jahre erklärte die Regierung, Nordafghanistan sei relativ ruhig, da die Bundeswehr dort Brunnen baue, also der Bevölkerung helfe. Im Unterschied zu angeblich schießwütigen Amerikanern, die im Süden des Krisenherdes nur kämpfen, aber keinen Wiederaufbau betreiben würden. An dieser These stimmte ohnehin nie ein Wort. Allein schon deshalb nicht, da die USA und Großbritannien den einst stabilen Norden an Deutschland übertragen haben. Angesichts stundenlanger mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu EU / Energie / Türkei Osnabrück (ots) - Unter einem schlechten Stern Große Worte: EU-Ratspräsident Mirek Topolánek spricht mit Blick auf die geplante "Nabucco"-Pipeline bereits von einer neuen "Seidenstraße". Doch noch ist es viel zu früh für Vergleiche mit dem sagenumwobenen alten Handelsweg von China bis ans Mittelmeer. Einmal abgesehen davon, dass "Nabucco" nicht über eine gleich große Distanz führen wird - bisher steht nicht einmal fest, woher ausreichend viel Handelsware kommen soll. Denn noch gibt es keine Liefervereinbarungen mit den wichtigen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Schulen / Lehrer Osnabrück (ots) - Angriffspunkte zuhauf Das dürfte eine schwere Woche werden für die niedersächsische Regierungskoalition! CDU und FDP geraten in der Schulpolitik derart unter Druck, dass ihnen ein Debakel droht. Angriffspunkte bietet das Regierungslager zuhauf. Mit der geplanten Einführung des Turbo-Abiturs auch an Gesamtschulen hat man Opposition und Verbände auf die Palme gebracht; die zweifelhafte Attacke auf GEW-Chef Brandt droht zum Bumerang zu werden. Noch prekärer aber erscheint das offenbar nur unzureichend greifende mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht