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Lausitzer Rundschau: Missbrauchte Ideale Muttertag erstickt in Kitsch und Kommerz

Geschrieben am 08-05-2009

Cottbus (ots) - Es ist wunderbar, Kinder zu haben. An einem Tag im
Jahr aber wird dieses Glück zur Peinlichkeit. Sobald die Kleinen alt
genug sind, Stift und Papier in die Hand zu nehmen, werden sie von
gut meinenden Erzieherinnen genötigt, der "lieben Mutti" ein noch
lieberes Bild zu malen, um ihre Verdienste zu würdigen. Die "Mutti"
selbst ist natürlich auch nicht vom Himmel gefallen, hat folglich
ebenfalls einer Ahnin Dank zu leisten, und so wird am zweiten
Maisonntag alljährlich mit Gedichten und Pralinen gedankt, was das
Zeug hält. Aber wer hat eigentlich seinen Spaß an all dem Getue?
Mütter, die nicht nur an diesem, sondern an 365 Tagen im Jahr einen
ziemlich guten Job machen? Kinder, die lieber ohne offizielles
Kommando Bilder malen und Überraschungen vorbereiten? Ehemänner, die
- zumindest theoretisch - längst gleichberechtigt ihren Part der
Haushalts- und Erziehungspflichten übernehmen? Der Muttertag wird
erst dann wieder spannend, wenn man sich seine Ursprünge anschaut.
Die nämlich liegen in der amerikanischen Frauen- und
Friedensbewegung: Die forderte einen Tag, an dem Mütter sich
solidarisieren und gegen Kriegseinsätze ihrer Söhne Flagge zeigen
konnten. Als sich nach mehreren Anläufen der erste "echte" Muttertag
zur Würdigung der Verdienste von Familienfrauen etablierte, wollte
seine Erfinderin, Anna Marie Jarvis, bald nichts mehr von ihm wissen:
Seine Kommerzialisierung stieß sie ab und bis zu ihrem Tode kämpfte
sie für die Abschaffung des Muttertages. Vergeblich, wie wir wissen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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