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Behörde genehmigt Freilandversuch mit gentechnisch veränderter Gerste NABU fordert eine Umkehr in der Gen-Debatte

Geschrieben am 05-05-2009

Berlin (ots) - Nachdem Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner den
kommerziellen Anbau von MON 810 in diesem Jahr verboten hat, werden
dennoch weiterhin Freisetzungsgenehmigungen für gentechnisch
veränderte Pflanzen erteilt: Am gestrigen Montag hat das Bundesamt
für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) einen Antrag
der Justus-Liebig-Universität Gießen auf Freisetzung gentechnisch
veränderter Gerste genehmigt. Der NABU kritisiert diese Entscheidung
und fordert eine Umkehr in der Gentechnikdebatte. "Es ist der falsche
Weg, eine Technologie anzuwenden, nur weil wir sie haben", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. "Zuvor muss geklärt werden, welche
Alternativen es gibt. Oftmals ist die konventionelle Züchtung oder
eine Veränderung der ackerbaulichen Praxis hin zu einer ökologischen
Landwirtschaft der bessere Weg."

Der von der Gießener Universität geplante Freilandversuch musste
im letzten Jahr aufgrund großen Widerstandes der Bevölkerung in
Gießen abgebrochen werden. Er soll nun auf einer landwirtschaftlichen
Versuchsfläche im bevölkerungsarmen Mecklenburg-Vorpommern, in dem es
bereits verschiedenste Gentechnikversuche im Freiland gibt,
stattfinden. Die gentechnisch veränderte Gerste hat eine neue
Pilzresistenz und soll sich bei der Futtermittelherstellung besser
verarbeiten lassen. "In unseren Getreidepflanzen hat die Gentechnik
aber nichts zu suchen", sagte NABU-Gentechnikexpertin Steffi Ober.
"In Deutschland gibt es wildlebende Verwandte der Nutzgetreidesorten.
Es ist sinnvoller, daraus widerstandsfähige Sorten mit
konventionellen Züchtungsmethoden zu züchten."

Außer dem aktuell genehmigten Anbauversuch sind weitere Versuche,
unter anderem mit transgenem Mais und Petunien, geplant. Außerdem
wird die Universität Rostock wie in den Jahren zuvor den Anbau von
Arzneimittel produzierenden Kartoffeln in Mecklenburg-Vorpommern
weiterführen. In die sogenannte "Cholera-Kartoffeln" wurden Teile des
Cholerabakteriums eingebaut. Andere Pharma-Kartoffeln sollen einen
Impfstoff gegen die Kaninchenseuche RHD bilden. Der NABU hat gegen
den Anbau dieser Kartoffelsorten bereits im Februar schriftlichen
Einwand erhoben.

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Dr. Steffi Ober, NABU-Gentechnikexpertin, Tel. 0172-5254198.


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201108

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