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Lausitzer Rundschau: Jahresbericht des Datenschutzbeauftragten vorgelegt / Großes Zukunftsthema

Geschrieben am 21-04-2009

Cottbus (ots) - Seltsam ambivalent gehen die Deutschen mit dem
Datenschutz um. Wenn sie selbst von Missbräuchen betroffen sind, sei
es, weil sie in großen Firmen wie Telekom oder Bahn ausgeforscht
wurden, oder sei es, weil sie merken, dass ihre persönlichen
Vorlieben plötzlich Adresshändlern bekannt sind, ist die Aufregung
groß. Andererseits stellen sie höchst Persönliches in Massen mit
naiver Sorglosigkeit ins Netz. Und dass der Staat zur Terrorabwehr
ein bisschen speichern und wühlen darf, regt kaum jemanden auf.
Jedenfalls gibt es dagegen keine Demonstrationen.
Dabei wird unterschätzt, wie schnell die elektronische Vernetzung
der Gesellschaft zur Fessel für den Einzelnen werden kann. Irgendwann
schlägt Quantität in Qualität um, irgendwann wird aus dem Zeitalter
des Bill Gates das Zeitalter eines George Orwell. Wer bei
Bewerbungsgesprächen das eigene Vorleben vorgehalten bekommt, frisch
gegoogelt vom neuen Arbeitgeber, hat darüber schon einen ersten
Eindruck gewonnen. Aber es geht viel weiter. Elektronische
Gesundheitskarte, Steuer-ID, maschinenlesbarer Ausweis,
Nummernschilderfassung und Speicherung von Handydaten - die Spuren,
die jeder von uns täglich hinterlässt, werden immer zahlreicher. Und
damit auch die Möglichkeiten des Missbrauchs durch private und
staatliche Stellen. Deshalb sollte jeder Wähler für die Entscheidung
im Herbst die Parteien auch danach fragen, ob sie bereit sind, den
Einzelnen wirksam zu schützen, und zwar im Zweifelsfall auch gegen
ökonomische Interessen und gegen die der angeblichen Sicherheit. Denn
das Thema wird, wenn die Wirtschaftskrise erst einmal vorbei ist,
noch ein großes werden.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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