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Neue OZ: Kommentar zu EU / Agrar / Entwicklung

Geschrieben am 21-04-2009

Osnabrück (ots) - Gründlich verkehrt

Selten machen Menschen das Schlechte so gründlich, als wenn sie
meinen, genau damit etwas Gutes zu tun. Das gilt auch für weite Teile
der Entwicklungshilfe. Denn ohne den selbstgerechten Anspruch
mancher, die mit ihrer Hilfe schaden, könnte das Thema rationaler
diskutiert werden. Stattdessen verhallen regelmäßige Appelle selbst
aus den Entwicklungsländern.

Diese setzen darauf, eine eigene Wirtschaft aufzubauen. Doch was
passiert? Hohe Zölle anderer Staaten verhindern, dass sie
verarbeitete Produkte auf den Weltmarkt bringen. Umgekehrt werden
alte Computer voller giftiger Stoffe nach Süden verschifft.
Anziehsachen aus Kleidersammlungen überfluten afrikanische Märkte und
ersticken die regionale Textilindustrie. Die Krone setzt die EU dem
ganzen auf, die subventionierte Agrar-Überschüsse systematisch in
Afrika entsorgt. Mit der Folge, dass ein Viehzüchter etwa im Norden
Ghanas unter widrigsten Bedingungen seine Herde hütet, das Fleisch
aber nicht kostendeckend los wird, da auf jedem größeren Markt die
als Hilfe deklarierte Ware aus dem Westen die Preise verdirbt.

Mit Milchprodukten ist es genauso, wie sich jetzt zeigt. Wenn
überhaupt, sind Lebensmittel regional einzukaufen und konkrete,
lokale Projekte zu fördern. Unter Hilfsexperten wandelt sich das
Bewusstsein seit Längerem. Auch Länder in Südamerika und Asien
zeigen, dass sie ohne Zwangsbeglückung alten Stils gut fahren. Die EU
hilft sich mit ihrer Politik also vielleicht selbst, sonst aber
keinem.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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