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Neue OZ: Kommentar zu Kunst / Medien / Ausstellungen

Geschrieben am 21-04-2009

Osnabrück (ots) - Kampf um Sichtbarkeit

Kriege finden im Fernsehen statt - oder gar nicht. Das ist keine
zynische Bemerkung, sondern bittere Wirklichkeit in einer
Weltöffentlichkeit, die nur noch wahrnimmt, was über Bildschirme
flimmert. Der Krieg bedarf medialer Beglaubigung. Andernfalls
interessiert sich niemand für das Leid der Opfer. Deshalb wird in
jedem Krieg auch an einer imaginären Front gekämpft. Dort geht es um
die Deutungshoheit im medialen Luftraum.

Nur wer dafür sorgt, dass die richtigen Bilder vom Kriegsgeschehen
entstehen, kann Öffentlichkeiten manipulieren oder eben Gräuel
anprangern. Krieg ist heute unausweichlich Kampf um Sichtbarkeit. Es
ist das Verdienst der monumentalen Ausstellung "Bilderschlachten",
diesen fatalen Mechanismus klar herauszustellen. Gerade deshalb rührt
das Kulturprojekt an einen Nerv der Zeit.

Zugleich macht der Osnabrücker Medienmarathon erschreckend
deutlich, dass immer mehr Bilder nicht automatisch einen Zuwachs an
Aufklärung bedeuten. Hinter all den gestellten, manipulierten oder
sonstwie verfälschten Bildern verschwimmt das Realgeschehen oft bis
zur Unkenntlichkeit. Medien machen sichtbar - und sie sorgen dafür,
dass unbemerkt bleibt, was nicht in ihren Sucher gerät. So paradox
funktioniert eine Welt, die aus nichts als Bildschirmen zu bestehen
scheint. Da hilft kein Klagen der Opfer.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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