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Westfalenpost: Ampel steht auf Rot Die Grünen und die Koalitionsfrage

Geschrieben am 22-03-2009

Hagen (ots) - Von Wilfried Goebels

Eine Partei, zwei Welten: Hier die Berliner Grünen, die mit
Tunnelblick auf die Machttöpfe im nächsten Kabinett schielen. Dort
die linke Basis in Nordrhein-Westfalen, der die Pflege der reinen
Lehre nicht selten wichtiger ist als ein Mitregieren mit
Kompromissen.
Spitzenkandidatin Renate Künast hat nicht ohne Realitätssinn die
rot-gelb-grüne Ampel als einzige Machtperspektive der Öko-Partei im
Bund diagnostiziert. Beim Taktieren mit Westerwelle und Steinmeier
ist der Pragmatikerin in der Berliner Käseglocke aber das Gespür für
die eigene Basis abhanden gekommen. Die basisdemokratisch
strukturierten Grünen lassen sich nicht einfach von oben über die
Talk-Shows im Fernsehen steuern. Hagen hat gezeigt: Wenn sich die
Vorderen verselbstständigen, geht die Basis auf Konfrontation.
Die Vorstellung, im Bundestagswahlkampf für eine Koalition mit den
ungeliebten Liberalen zu werben, ist für die grüne Mehrheit schlicht
undenkbar. Dabei halten sich allerdings auch die NRW-Grünen ein
Hintertürchen als letzten Ausweg offen: Droht eine Große Koalition,
schließt die Basis die Ampel offenbar nicht völlig aus.
Mit dem unabgestimmten Ampel-Vorstoß haben sich Künast und Trittin
unnötig ins Abseits manövriert. Jetzt müssen sie schnellstens die
Scherben beseitigen und die Basis auf Regionalkonferenzen einbinden.
Die NRW-Grünen haben ihre Promis eindrucksvoll gemahnt, im Wahlkampf
auf "Grün pur" zu setzen. Die Basis fordert ein sofortiges Ende der
Strategie- und Koalitionsdebatten. Das ist aller Ehren wert - birgt
aber das Risiko, dass die grüne Partei auf Dauer in der Opposition
verharrt.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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