Lausitzer Rundschau: Politisches Kalkül   Rentner bekommen deutlich mehr Geld
Geschrieben am 16-03-2009 |   
 
    Cottbus (ots) - Nicht alle Nachrichten in diesen Tagen sind von  düsterer Natur. Es gibt auch Lichtblicke in der Krise: Die Rentner  können sich zur Jahresmitte auf eine spürbare Aufstockung ihrer  gesetzlichen Bezüge freuen. Das hat nicht nur mit dem Plus bei den  Renten selbst zu tun. Parallel dazu sinkt auch der Einheitsbeitrag  zur Krankenversicherung. Diese Entlastung kommt für die Rentner noch  oben drauf. Und berücksichtigt man die historisch niedrige  Inflationsrate, dann haben die Senioren unter dem Strich einen realen Zuwachs in der Tasche, wie es ihn schon seit Jahren nicht mehr gab.  Nach drei Nullrunden in Folge dürften die Rentner das nur als gerecht empfinden. Auch werden sich jene bestätigt fühlen, die dem Grabgesang auf das gesetzliche Rentensystem noch nie etwas abgewinnen konnten.  Waren die Norbert Blüms lange in der Minderheit, weil der  Kapitalmarkt ungleich mehr Chancen für die Geldvermehrung zu bieten  schien, als die vergleichsweise mageren Renditen aus der staatlichen  Altersversorgung, so werden in der Krise auch hier alte Werte wieder  attraktiv. Die Sicherheit steht plötzlich hoch im Kurs. Wer heute  Rentenbeiträge zahlt, dem muss klar sein, dass dieses Geld sofort zur Begleichung der laufenden Altersbezüge verwendet wird. Durch dieses  Umlagesystem sind groß angelegte Spekulationsgeschäfte mit windigen  Finanzanlagen praktisch von vornherein ausgeschlossen.  Zur politischen Manipulation eignet sich das bestehende System aber  allemal. Davon zeugt gerade die aktuelle Rentenanpassung. Denn ein  Teil des finanziellen Zuwachses geht auf einen Trick der  Bundesregierung zurück. Als die Weltwirtschaft noch voll im Saft  stand, schien es ihr geboten, die Ruheständler stärker am Aufschwung  zu beteiligen, als es das Renten-Gesetz zulässt. So wurden einige  rentendämpfende Effekte kurzerhand ausgesetzt. Dabei hätten die  Senioren, wie sich jetzt zeigt, auch ohne den Eingriff in die  Rentenberechnung von der guten Konjunktur der Vergangenheit  profitiert.  Die Regierung hat immer wieder die Verlässlichkeit des Rentensystems beschworen. Ihre willkürliche Korrektur spricht allerdings eine  andere Sprache. Nicht nur, dass die für 2012 geplante Beitragssenkung ins Rutschen kommt, womit alle Arbeitnehmer das Nachsehen hätten. Bei näherer Betrachtung besteht auch für die Rentner kein Grund zur  Euphorie. Denn nach der Gesetzeslage soll ihnen das, was sie jetzt  überproportional mehr erhalten, im kommenden Jahrzehnt wieder  abgezogen werden. Spätestens hier erschließt sich der politische Sinn der Übung: Der außergewöhnliche Zuschlag für die Ruheständler fällt - natürlich rein zufällig - ins Jahr der Bundestags- und anderer  Wahlen.
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