LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Steinbach/Rückzug -
Geschrieben am 04-03-2009 |   
 
    Leipzig (ots) - Von Dieter Wonka. Erika Steinbach steht als  symbolische Reizfigur im deutsch-polnischen Dialog nicht mehr im Weg. Der Stiftungsrat für das Zentrum gegen Vertreibung gründet sich ohne  sie. Ein schräge, unversöhnliche Debatte endete mit einem guten  Ergebnis. Damit erhält die Vernunft überraschend doch noch eine  Chance. Trotzdem wird das einige Verrückte in Polen nicht davon  abhalten, Erika Steinbach als blonde Nazi-Hünin zu verunglimpfen.  Aber denen ist sowieso nicht zu helfen. Erika Steinbach ließ zu lange Zeit die Einsicht vermissen, dass sie  durch eigene Profilierung ihrer Gedenksache mehr schadet als nutzt.  Aber als Verbandsvertreterin sollte man ihr diese Uneinsichtigkeit  nur zum Teil vorwerfen. Sie bewältigte immerhin einen weiten Weg vom  falschen Nein zur Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze aus der Ära von  Kohl und Genscher bis zum richtigen Nein zur Entschädigungsklage der  Preußischen Treuhand in der Merkel-Zeit. Es wurde zu viel taktiert und gezaudert, um Steinbachs Verzicht nun  als honorig groß zu feiern. Ihre Sache geriet zur aufgeregten  Wahlkampf-Attacke. Angela Merkel wusste von Anfang an, dass sie einer Richtlinienentscheidung beim Gedenkzentrum nicht entkommen konnte.  Trotzdem versuchte sie ihr Prinzip der Führung durch Abwarten. Es  galt abzuwägen zwischen Erika Steinbach und einem von manchen  aufgeplusterten Bekenntnis zu den deutsch-polnischen Beziehungen. Es  gab von vornherein keine echte Chance für die  Vertriebenen-Präsidentin. Die Vorwürfe gegen SPDund Grüne sind nur  ein plumpes Ablenkungsmanöver. Dort verstärkte man allenfalls mit  falscher Inbrunst polnische Vorbehalte. In Wahrheit steckt die  CDU-Chefin selbst im Schlamassel. Als Parteivorsitzende kann Angela Merkel mittlerweile auf eine  miserable Zwischenbilanz zurückblicken. Sie mutet planlos zu, statt  erklärend zu führen. Sie enteignet in der sozialen Marktwirtschaft.  Sie verstört die Vertriebenenbasis. Sie provoziert die  Glaubens-Autoritäten. Sie entwertet konservative Gesinnung durch den  Verdacht der Beliebigkeit. Es kommt verdammt viel zusammen, das  Konservative ihrer Angela Merkel nachsehen sollten. Nicht alles hätte sich vermeiden lassen. Aber zu viel erweist sich als parteipolitisch  explosiv. Nicht immer bleibt der politische Gegner so schwach wie  heute. Noch punktet Merkel mit ihren Persönlichkeitswerten. Aber  immer weniger wissen, wofür sie wirklich steht. Das wird sich rächen  - früher oder später.
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