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Westdeutsche Zeitung: Die WestLB muss ein neues riesiges Loch stopfen - Steinbrück ist nun gefordert = Von Frank Uferkamp

Geschrieben am 23-01-2009

Düsseldorf (ots) - Darf es noch ein bisschen mehr sein? Im
Dezember hatte unsere Zeitung gemeldet, dass die WestLB erneut faule
Kredite auslagern muss, um überhaupt für einen möglichen
Fusionspartner interessant zu sein. Damals war von 60 Milliarden Euro
die Rede. Das ist von den aktuellen Entwicklungen überrollt, heute
sind es schon mindestens 80 Milliarden Euro, die in eine "Bad Bank
WestLB" vermutlich in Irland gebunkert werden sollen. Nur zum
Vergleich: Der gesamte Landeshaushalt Nordrhein-Westfalens, also des
bevölkerungsreichsten Bundeslands, beträgt etwas mehr als 50
Milliarden Euro. Eine schon jetzt staatliche Bank sprengt jede
Dimension.

Der WestLB geht es aktuell im Vergleich - man schaue auf Bayern,
Hamburg oder auch Stuttgart - noch relativ gut. Denn die Bilanz für
2008 fällt auch deswegen gut aus, weil der Staat schon sehr
frühzeitig eingesprungen ist. Das ist aber keine Bestätigung für das
existierende Geschäftsmodell, denn das ist nach Auskunft selbst der
Eigentümer (Land und Sparkassen) nicht zukunftsfähig. Das ist eine
nette Umschreibung dessen, was in den vergangenen Jahren passiert
ist. Mit der Vollkaskoversicherung der Steuerzahler als Eigentümer im
Rücken wurde bei der WestLB munter gezockt und gehandelt wie bei den
großen Vorbildern an der Wall Street. Lehman Brothers und andere sind
mittlerweile pleite, die WestLB lebt noch - weil das Land es so will.
Also tritt die Gemeinschaft für die Fehler der Düsseldorfer Banker in
Haftung, die meinten, mit Spekulationen am US-Immobilienmarkt den
Interessen der Sparer an Rhein und Ruhr zu dienen. Dafür wird nun die
Gemeinschaft in Haftung genommen.

Gleichwohl hat der umtriebige Sparkassenpräsident Breuer Recht,
wenn er den Bund in die Pflicht nimmt. Es ist nicht einzusehen, warum
Finanzminister Steinbrück die private Commerzbank und damit deren
Aktionäre stützt, die Länder und die Kommunen aber mit den
Landesbank-Problemen alleine lässt. Gerade Steinbrück müsste es
besser wissen. Er war einmal als NRW-Finanzminister ganz nahe dran an
dem Dilemma WestLB. Auch er hat damals Berlin um Hilfe gebeten - und
damals waren es vergleichsweise beschauliche Zeiten. Er darf NRW
nicht benachteiligen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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