(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Marine vereitelt Überfall am Horn von Afrika / Piraten und Terroristen

Geschrieben am 26-12-2008

Cottbus (ots) - Seeräuber kennen keine weihnachtliche Ruhe.
Bereits 48 Stunden nach dem offiziellen Start der deutschen
Anti-Piraten-Mission am Horn von Afrika trat für die Marine der
Ernstfall ein: Der Angriff auf einen ägyptischen Frachter konnte
erfolgreich zurück- geschlagen werden. Ein Vorgang, der von der
Notwendigkeit des Bundeswehreinsatzes im Krisengebiet zeugt, aber
eben auch von seiner Gefährlichkeit.
Vor diesem Hintergrund ist es gut zu wissen, dass die
parlamentarische Mehrheit im Bundestag für eine bewaffnete
Auslandsmission noch nie so groß war wie für diesen Einsatz. Und das
bei einer bis dato beispiellosen Fülle militärischer Befugnisse, die
bis zur gewaltsamen Befreiung entführter Schiffe reicht. Anders als
etwa in Afghanistan stehen hier freilich auch unmittelbar deutsche
Interessen auf dem Spiel. Sichere Handelswege sind für eine führende
Exportnation wie die Bundesrepublik von fundamentaler Bedeutung.
Dennoch bleibt zu fragen, warum es nun schon zwei internationale
Missionen braucht, um dem Chaos am Horn von Afrika Einhalt zu
gebieten. Seit Jahren kreuzen Kriegsschiffe zur
Terroristen-Bekämpfung vor der Küste des schwarzen Kontinents. Beim
jüngsten Anti-Piraten-Einsatz half sogar eine deutsche Fregatte mit
Medizinern aus, die unter der Fahne der Anti-Terror-Mission operiert.
Umso weniger erschließt sich die Zweigleisigkeit. Wer vermag schon
akribisch Piraten von Terroristen und umgekehrt Terroristen von
Piraten zu unterscheiden? In Afghanistan hat sich bereits gezeigt,
dass die verschiedenen Mandate in der Praxis zuweilen schwer
voneinander abzugrenzen sind. Wo genau die Trennlinie am Horn von
Afrika verläuft, scheint dann auch eher eine akademische Diskussion
zu sein.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

178554

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Zu den Weihnachtspredigten der deutschen Bischöfe / Erwartungen erfüllt Cottbus (ots) - Dieses Mal wurden die Bischöfe deutlich. So stark wie schon lange nicht mehr haben protestantische wie katholische Oberhirten am Heiligen Abend die Wirtschaft kritisiert. Und sie haben damit recht, selbst der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber, der den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Josef Ackermann, regelrecht abkanzelte. Denn, dass die weltweite Wirtschaftskrise durch unverantwortliche Spekulationen von Menschen verschuldet ist und Teile der Wirtschaft jedes ethische Maß verloren haben, ist mittlerweile wohl mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Russland / Serbien / Energie Osnabrück (ots) - Mega-Coup des Kreml Die Russen sind da. Sie bringen Serbiens Innenpolitik durcheinander und mindestens so sehr die Mühen der EU, Südosteuropa an sich zu binden. Mit der Übernahme des serbischen Öl-Monopolisten ist dem vom Kreml gelenkten Energieriesen Gasprom ein Mega-Coup gelungen. Kein Wunder, dass der Serbien in Wallung bringt. Schließlich hat Präsident Boris Tadic, das Hätschelkind der EU, beim Verkauf die Fäden gezogen. Damit ist das Monopol der Ultranationalisten auf die Freundschaft des Kreml gebrochen. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Marine / Piraten / Einsatz Osnabrück (ots) - Äußerst verwunderlich Angriff abgewehrt, Schiff und Besatzung gerettet, Piraten entwaffnet: Die deutsche Marine hat nach dem Eintreffen des Notrufs des ägyptischen Frachters alles richtig gemacht. Nur das Ende dieses Einsatzes im Kampf gegen die Seeräuber am Horn von Afrika, das war bizarr. Denn die Täter mit freundlichen Grüßen ziehen zu lassen, anstatt sie einer Gerichtsbarkeit zuzuführen, ist äußerst verwunderlich. Oder werden in Deutschland Kriminelle nach einem missglückten Banküberfall nach Hause geschickt? mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Kirchen / Weihnachten / Wirtschaft Osnabrück (ots) - Fromme Wünsche Weihnachten ist die Zeit der Wünsche - der kommerziellen und der frommen. Diesmal mahnten die Kirchen zu einer größeren Distanz zum Geld und dem Streben danach. Die Erfüllung wäre schön. Aber selten wurde die Rolle des Geldes so deutlich wie gerade jetzt, wo es an vielen Stellen fehlt. Die erst beginnende Krise zeigt, welche Folgen es hat, wenn der Kreislauf stockt. Ins Wanken gerät nicht nur die Welt von Wirtschaft, Regierung und Beschäftigten. Auch die sozialen Wünsche der Kirchen dürften aus diesem mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Rechtsextremismus / NPD Osnabrück (ots) - Debatte überfällig Die Neonazis werden immer gefährlicher. Das zeigen die vorläufigen Zahlen zum Anstieg rechtsextremistischer Straftaten. Deshalb ist eine sorgfältige Debatte über Ursachen und Folgen dieser beunruhigenden Entwicklung überfällig. Denn es reicht keineswegs, ständig nur nach einem Verbot der NPD zu rufen. Erstens ist ein solches Verfahren mit dem hohen Risiko eines abermaligen Scheiterns vor dem Bundesverfassungsgericht behaftet. Zweitens, noch viel wichtiger: Selbst wenn die Partei tatsächlich verboten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht