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Börsen-Zeitung: Mazda kauft sich frei, Kommentar zum US-Konzern Ford, der die Kontrolle über Mazda aufgibt, von Peter Olsen

Geschrieben am 18-11-2008

Frankfurt (ots) - Erst verscherbelt General Motors seine
Restanteile an Suzuki, und jetzt macht der Wettbewerber Ford Motor
wahr, was viele schon lange erwartet haben. Ford gibt die Kontrolle
über den japanischen Hersteller Mazda auf, den er vor zwölf Jahren
aus der Pleite gerettet hatte. Wegen der akuten Liquiditätsnöte
trennt sich der zweitgrößte amerikanische Automobilbauer von 20
Prozentpunkten der bislang gehaltenen 33,4% und erlöst daraus gerade
einmal 540 Mill. Dollar. Ein Betrag, den die verlustreichen Konzerne
Ford und GM derzeit in weniger als einem Monat verbrennen!

Die Not muss also groß sein am Ford-Stammsitz Dearborn. Denn für
den US-Konzern ist die langjährige Zusammenarbeit mit dem japanischen
Autohersteller von existenzieller Bedeutung. Etwa 43% der aktuell
weltweit angebotenen Ford-Modelle gehen irgendwie auf
Mazda-Entwicklungen zurück. Und diese Quote soll bis 2010 sogar noch
weiter zulegen. Ford-Fahrzeuge wie Fusion oder Mercury Milan, die am
US-Markt noch erfolgreich waren, als die ureigenen Produkte schon
längst den Rückwärtsgang eingelegt hatten, basieren auf dem
Mazda-Mittelklassemodell 6. Verwandtschaften gibt es auch bei anderen
Modellen. Beide Hersteller betreiben einige Werke in den USA, in
Thailand und in China gemeinsam. Und an dieser Zusammenarbeit soll -
natürlich - nicht gerüttelt werden.

Klar, auch Mazda hat ein vitales Interesse an der Verbindung zu
Ford. Unter den japanischen Anbietern zählt die Marke zu den
kleineren Herstellern und profitiert nachhaltig von der Einkaufsmacht
des angeschlagenen US-Riesen. Dennoch erkauft sich Mazda jetzt ein
Stück Freiheit zurück, die in der Ford-Ägide verloren gegangen ist.
Zwei Ford-Manager müssen ihre Posten in der Mazda-Führung umgehend
räumen. Wer sich bei Mazda profilierte, der konnte bei Ford etwas
werden.

Gerätselt wird darüber, wer die bislang von Ford gehaltenen
Anteile übernimmt. 6,9% muss Mazda für 186 Mill. Dollar selbst
erwerben. Die restlichen Anteile sollen an nicht genannte
strategische Geschäftspartner gehen. Mit weiterhin 13,4% bleiben die
Amerikaner auch künftig größter Einzelaktionär, ihr Einfluss auf die
Geschäftspolitik der bislang kontrollierten Beteiligung aber nimmt
zwangsläufig ab. Mazda, Jaguar, Land Rover, Aston Martin - bleibt nur
noch Volvo als letztes, verwertbares Tafelsilber.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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