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Indonesiens Frauen auf dem Vormarsch / Die Provinz Aceh verabschiedet die erste Frauenrechte-Charta der islamischen Welt

Geschrieben am 10-11-2008

Eschborn (ots) - "Wir, die wir die Frauenrechte-Charta von Aceh
unterzeichnet haben, glauben, dass die gerechte Behandlung von Frauen
im Einklang mit den Prinzipien des Islam steht". So beginnt die
Erklärung, die morgen in Banda Aceh als erste ihrer Art in der
islamischen Welt verabschiedet wird. Unterzeichner sind der
Gouverneur von Aceh, der Vorsitzende des Regionalparlaments,
Vertreter von Regierung, Justiz und Polizei sowie islamischer
Institutionen und Nicht-Regierungsorganisationen.

Die Erklärung ist richtungweisend für den zukünftigen
Entwicklungsprozess in Aceh. Die ehemalige Bürgerkriegsregion wurde
durch den Tsunami Ende 2004 fast vollständig verwüstet. Die Charta
billigt zum Beispiel alleinstehenden Frauen und Witwen erstmals den
Besitz eines Personalausweises oder auch Landeigentum zu. Sie
definiert Persönlichkeitsrechte, Rechtsschutz, politische und zivile
Rechte sowie soziale, wirtschaftliche und kulturelle Rechte und
orientiert sich in weiten Teilen am Übereinkommen der Vereinten
Nationen zur Überwindung jeglicher Diskriminierung der Frau. Die
Charta ist das Ergebnis eines unmittelbar nach der
Tsunami-Katastrophe begonnenen und sehr kontrovers geführten Dialogs
der Bewohner Acehs, den die Deutsche Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit (GTZ) GmbH im Auftrag des
Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) mitgestaltet und begleitet hat.
Aceh ist die einzige Provinz Indonesiens, in der die islamische
Scharia als Rechtsordnung gilt. Die Unterzeichner berufen sich auf
eine moderne Interpretation des Islam. "Die Charta ist ein Durchbruch
für die mehr als zwei Millionen Frauen in Aceh", sagt Khairani
Arifin, Frauenaktivistin und Mitverfasserin der Charta. "Sie ist auch
die erste islamische Charta, die eine derart breite gesellschaftliche
und politische Unterstützung erhielt."

Eine weitere große Herausforderung steht allerdings noch bevor, so
Cut Sri Rozanna, Mitarbeiterin der GTZ. Die in der Charta verbrieften
Rechte müssten jetzt in der gesamten Provinz bekannt gemacht werden.
Schritt für Schritt sollen die Frauen ihre Rechte kennen und in
Anspruch nehmen lernen. Das bedeutet auch nach Meinung der Aktivistin
Arifin ein echtes Stück Arbeit. "Ich bin aber optimistisch, dass wir
auch hier erfolgreich sein werden."

Als weltweit tätiges Bundesunternehmen der internationalen
Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung unterstützt die Deutsche
Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH die
Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwicklungspolitischen
Ziele. Sie bietet zukunftsfähige Lösungen für politische,
wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklungen in einer
globalisierten Welt und fördert komplexe Reformen und
Veränderungsprozesse auch unter schwierigen Bedingungen. Ihr Ziel ist
es, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern.

Originaltext: GTZ Dt. Gesell. für Tech. Zusammenarbeit
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12444
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12444.rss2

Pressekontakt:
Dr. Hans-Joachim Rabe
T: 0 61 96 79-1175
E: hans-joachim.rabe@gtz.d


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