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Südwest Presse: Kommentar zu Hessen, Ausgabe vom 10.11.08

Geschrieben am 09-11-2008

Ulm (ots) - Thorsten Schäfer - wer? Dass die ehrwürdige Hessen-SPD
mit einem weitgehend unbekannten Kandidaten in die erste große Wahl
im neuen Jahr geht, ist für sich genommen noch nichts Schlimmes.
Abgesehen davon, dass es schier aussichtslos erscheint, binnen
weniger Wochen ausreichend öffentliches Profil zu gewinnen, gilt der
39-jährige Schäfer-Gümbel als kluger Stratege. Die Frage ist nur, wem
das hilft. Ein Hinterbänkler als Spitzenkandidat der Marke
Überraschungsei wirft nicht nur ein dumpfes Licht auf die personelle
Ausstattung der einst so stolzen Landespartei. Er kommt zugleich als
personifizierter fauler Kompromiss daher. Andrea Ypsilanti
jedenfalls, die mit ihrem Wortbruch und Machthunger das Dilemma der
SPD in Hessen verschuldet hat, ließ verlauten, sie übernehme weiter
Verantwortung für ihre Partei und deren Programmatik. Sie wolle den
Wahlkampf aber nicht durch die eigene Kandidatur belasten. Das lässt
kaum Deutungsspielraum und klingt daher fast zynisch: Zieht sie die
Fäden, dann hängt an deren anderem Ende als politische Marionette der
eigene Vertraute und neue Spitzenkandidat mit einem
Himmelfahrtskommando. Der sagt zwar niemals nie schon vor der Wahl
und meint damit ein Bündnis mit den Linken. Ein echter Neuanfang
aber, wie ihn SPD-General Franz Müntefering zum Auftakt für das
Superwahljahr 2009 herbeisehnt, sieht gänzlich anders aus.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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