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Lausitzer Rundschau: Tiefensee und der Bahn-Börsengang Lahme Ente

Geschrieben am 05-11-2008

Cottbus (ots) - Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat
Glück gehabt. Aber beileibe nicht das Glück des Tüchtigen. Die Absage
des geplanten Börsengangs der Bahn hat den Minister gerettet und die
peinliche Affäre um die Bonuszahlungen und sein Wissen darüber in den
Hintergrund treten lassen.
Man darf allerdings getrost davon ausgehen, dass dahinter nicht nur
eine richtige, finanzpolitische Erkenntnis des Finanzministers
steckt, sondern auch jede Menge taktisches Kalkül. Nach dem Debakel
in Hessen kann es sich die SPD absolut nicht erlauben, nun auch noch
einen Minister im Bund zu schassen, schon gar nicht einen, der bei
den Genossen als einer von ganz wenigen Ostdeutschland repräsentiert.
Aber: Es ist nur eine Schonfrist, die der verkehrspolitisch nun
besonders lahmen Ente Tiefensee durch die Verschiebung des
Börsengangs eingeräumt wird. Selbst in den eigenen Reihen hat der
Minister angesichts einer langen Kette von Fehlern, angesichts
mangelnden Profils und wenig Durchsetzungskraft kaum noch Freunde
oder Kredit - übrigens bis in die SPD-Führung hinein. Sollte er sich
also einen weiteren Patzer erlauben, sein jähes politisches Ende wäre
wohl endgültig besiegelt.
Eines ist überdies klar: Der Sprung an den Kapitalmarkt ist für die
Bahn auf unbestimmte Zeit verschoben. Nichts deutet derzeit darauf
hin, dass im Herbst des nächsten Jahres die Rahmenbedingungen für
einen Börsengang besser sein werden, im Gegenteil. Und nach der
Bundestagswahl werden die Karten ohnehin neu gemischt. Dann
vermutlich ohne Tiefensee.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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