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Allg. Zeitung Mainz: Intimste Daten (Kommentar zu Gentests)

Geschrieben am 27-08-2008

Mainz (ots) - Die Betroffenen alleine dürfen entscheiden, ob ihre
genetischen Daten gespeichert, weitergegeben oder vernichtet werden.
Versicherungen und Arbeitgeber haben generell keinen Zugriff. So
sieht es das neue Gendiagnostikgesetz vor. Dieses Wort in Gottes Ohr.
Allerdings lassen die jüngsten Ereignisse um Datenklau eher vermuten,
dass es irgendwann auch für Gendaten einen großen, weil lukrativen
Schwarzen Markt geben wird. Dagegen ist vermutlich kaum ein Kraut
gewachsen. Immerhin: Mittlerweile versucht der Gesetzgeber beim Thema
Datensicherheit sein Bestes, auch wenn das noch nicht sonderlich viel
ist. Bislang fehlte in weiten Teilen der Politik und der
Öffentlichkeit offenbar auch das Gespür für die Brisanz des Themas.
Aufklärung tut nun vor allem deshalb Not, weil Informationen über das
Erbgut im Grunde das Intimste sind, was von einem Menschen bekannt
sein kann. Die Materie ist noch immer Neuland, in
medizinisch-biologischer, aber auch in juristischer Hinsicht.
Entsprechende Sensibilität ist unerlässlich. Nicht einfacher wird die
Situation durch eine starre Konfrontation zwischen Befürwortern und
Gegnern von Gentechnologie. Für die einen ist das alles Teufelszeug,
für die anderen ein Allheilmittel. Vermutlich liegt die Wahrheit in
der Mitte. Gentechnik kann in Zukunft wahrscheinlich helfen,
Krankheiten zu besiegen. Sie kann Nahrungsmittel resistenter machen
und damit einen Beitrag leisten, den Hunger in der Welt zu besiegen.
Sie kann auch die Verbrechensbekämpfung weiter voranbringen. Ein
Horror ist dagegen die Vorstellung, durch Eingriffe ins Erbgut den
"perfekten Menschen" schaffen zu wollen - ein Gedanke, der allem
Anschein nach in der Welt des Hochleistungssports - Stichwort
Gendoping - schon weit gediehen ist.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Alexander Hoffmann
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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