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Stern: "Bin Laden hat viel weniger Menschen getötet als George Bush"

Geschrieben am 23-07-2008

Hamburg (ots) - Jürgen Todenhöfer, Vizechef des Medienkonzerns
Burda, attackiert in einem Interview im Hamburger Magazin stern die
Antiterror-Kriege des Westens im Irak und Afghanistan. Für den
67-Jährigen sind die Kriege "im Irak - auch der in Afghanistan,
demnächst vielleicht der im Iran - das reinste Terrorzuchtprogramm".

Todenhöfer, der in den vergangenen Jahren mehrmals die
Kriegsgebiete bereist und über den Irak-Konflikt den Bestseller
"Warum tötest du, Zaid" geschrieben hat, hält es für seine "Pflicht,
das Leid der Menschen im Irak zu zeigen".

Obwohl Todenhöfer selbst Ehrenoberst der US-Armee ist, hat er sich
im Irak für den Westen geschämt: "Ich habe so unglaublich grausame
Dinge erlebt. Ich war fünf Tage in der Stadt Ramadi, es hieß, es
herrsche dort Frieden. Aber als ich dort war, sind 90 Zivilisten
gestorben, nein, umgebracht worden bei sogenannten Kampfhandlungen".
Bei Razzien der US-Soldaten, so Todenhöfer im stern, "wird nicht
einfach die Tür eingetreten, da könnten sich die Amerikaner ja die
Knöchel verstauchen. Es werden kleine Granaten am Türgriff
angebracht, die Tür fliegt auf - entweder wird sofort geschossen oder
die Verdächtigen werden auf den Boden geworfen, Sack über den Kopf
und dann verschwinden sie in irgendwelchen Lagern."

In stern greift Todenhöfer, der 18 Jahre für die CDU im Bundestag
saß und ihr abrüstungspolitischer Sprecher war, auch seine
Parteichefin Angela Merkel an: "Unsere Politiker verneigen sich vor
dem amerikanischen Präsidenten, der viele, viele Tote Zivilisten zu
verantworten hat. Wir haben Honecker vor Gericht gestellt. Er hat
viel weniger Menschen getötet als George W. Bush. Wir haben Saddam
Hussein vor Gericht gestellt, wir haben Milosevic, der viel weniger
Menschen getötet hat, vor Gericht gestellt. Und wir werden, wenn er
bei der Gefangennahme nicht umkommt, Bin Laden vor Gericht stellen,
auch er hat viel weniger Menschen getötet als George Bush."

Hoffnung setzt Todenhöfer auf den demokratischen
US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama: "Wenn er die Hand zur
muslimischen Welt ausstreckt, wenn er sie so fair wie Israel
behandelt, wird der Konflikt gelöst. Es ist die einzige Chance. Er
kann sie vermasseln, und das wäre fürchterlich für die Welt."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

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Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel. 040/3703 3555


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