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Steinmeier kritisiert Merkel-Ablehnung von Obama-Redeort

Geschrieben am 23-07-2008

Hamburg (ots) - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD)
hat den Streit über US-Senator Barack Obamas Auftritt in Berlin als
"kleinlich" bezeichnet. Anlässlich des Obama-Besuchs in Berlin sagt
Steinmeier der ZEIT, er habe die deutsche Auseinandersetzung darüber,
wo Obama sprechen dürfe, "von Beginn an als sehr oberflächlich"
empfunden. Der US-Präsidentschaftskandidat halte "die einzige
öffentliche Rede seiner einwöchigen Auslandsreise" in Berlin. "Und
wir haben nichts Besseres zu tun, als eine Debatte darüber
loszutreten, ob er am Brandenburger Tor oder 150 Meter vom Tor
entfernt reden darf", sagt Steinmeier. "Das fand ich kleinlich."

Damit reagiert der Außenminister auf die Kritik von
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die eine Rede Obamas am Brandenburger
Tor abgelehnt hatte. Auf die Frage, warum er die
Meinungsverschiedenheit mit der Kanzlerin öffentlich gemacht habe,
erklärt der Außenminister, andernfalls "wäre der falsche Eindruck
entstanden, ich schlösse mich der Kritik an".

Steinmeier fordert dazu auf, den Auftritten von Obama in Europa
"besonderes Augenmerk zu schenken". Obwohl Obamas prägende politische
Erfahrungen aus der Zeit nach dem Ende des Kalten Krieges stammten,
"räumt er der Befestigung und Erneuerung der transatlantischen
Beziehungen einen prioritären Rang ein", sagt Steinmeier. Mit seinem
Besuch gebe Obama den Europäern das Signal: "Ich interessiere mich
für Euch." Angesichts der Neuorientierung amerikanischer Interessen
nach Asien sei dies nicht selbstverständlich.

Auf etwaige Erwartungen Obamas, Deutschland solle sich in
Afghanistan stärker engagieren, reagiert Steinmeier zurückhaltend.
Deutschland zeige schon seit 2001 "stabiles und nachhaltiges
Engagement in Afghanistan". Er könne nicht erkennen, "dass wir
diejenigen sind, die in der Kritik stehen werden".

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 31 vom 24. Juli 2008 senden
wir Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich
bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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