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Rheinische Post: Karadzic und das neue Serbien

Geschrieben am 22-07-2008

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Die Festnahme des bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic muss
einen mit tiefer Genugtuung erfüllen. Es kann nicht angehen, dass
einer der Hauptverantwortlichen für die Scheußlichkeiten des Krieges
in Bosnien-Herzegowina nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann,
weil unbelehrbare Gefolgsleute ihn schützen. Das ist schon beschämend
lange geschehen. Auch die Angehörigen der Getöteten und all die, die
durch Folter und Vertreibung Elend und Erniedrigung erfahren haben,
können nun mit Befriedigung feststellen, dass solche Verbrechen nicht
ungesühnt bleiben - auch wenn dies ihr Leid nicht ungeschehen macht.
Die Balkan-Kriege markieren das dunkelste Kapitel in der europäischen
Nachkriegsgeschichte. Nun haben auch die Serben die Chance, sich
ihrer Vergangenheit zu stellen und sie zu verarbeiten. Das wird auch
weh tun.
Serbien strebt in die EU, und das ist gut so. Das Land kann aber nur
dann der Union beitreten, wenn es die Schatten seiner jüngsten
Geschichte erhellt. Es muss seine Kooperationsbereitschaft unter
Beweis stellen, denn die EU begreift sich auch als Wertegemeinschaft.
Das bedeutet, dass auch ein Mann wie Karadzics Armeechef Mladic
endlich festgenommen werden muss. Solange nicht alle Hauptschuldigen
in Den Haag vor Gericht stehen, wird Serbien innenpolitisch nicht zur
Ruhe kommen.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303


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