(Registrieren)

stern: Wulff traut sich Amt des Bundeskanzlers nicht zu - Auch CDU-Vorsitz soll bei Angela Merkel bleiben

Geschrieben am 16-07-2008

Hamburg (ots) - Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff
(CDU) traut sich das Amt des Bundeskanzlers nicht zu. "Mir fehlt der
unbedingte Wille zur Macht und die Bereitschaft, dem alles
unterzuordnen," sagte Wulff in einem Interview mit dem Magazin stern.
"Ein guter Landespolitiker ist noch lange kein guter Kanzler." Er
beziehe aus Machtpositionen keinen "Lustgewinn", sagte Wulff. "Ich
habe ein distanziertes Verhältnis zur Macht, eher
respektvoll-demütig". Als "Alphatiere" der deutschen Politik sehe er
Angela Merkel, Franz Müntefering und Roland Koch. Er selbst habe sich
dafür "zu viele Selbstzweifel erhalten". Wulff verneinte auch
jegliche Ambitionen, als Minister in ein Kabinett Merkel einzutreten.
"Auf mich wartet in Berlin niemand", sagte er in dem stern-Interview.

Wulff ist einer von vier stellvertretenden CDU-Vorsitzenden. Er
galt bislang als aussichtsreichster Rivale Angela Merkels. Erst vor
kurzem hatte er sein Amt als niedersächsischer CDU-Landeschef
abgegeben, um sich stärker in die Bundespolitik einzumischen.

Wulff riet zugleich dazu, CDU-Vorsitz und Kanzlerschaft in der
Hand von Angela Merkel zu belassen. Für eine Ämtertrennung fehle es
ihr an Vertrauen. "Ein Vertrauensverhältnis hätte sie vielleicht zu
ihrer Büroleiterin Beate Baumann, aber die würde die Partei wohl
nicht als Vorsitzende tolerieren."

Über sein Verhältnis zu Merkel sagte Wulff: "Ich werde nie meine
eigene Meinung an der Garderobe abgeben, sondern vertrete sie auch
dann, wenn die Kanzlerin mal gegenteiliger Meinung ist." Mit
"Deckungsgleichheit" könne er "nicht immer dienen". Er werde nun
"vermehrt Position beziehen können", wenn er den Eindruck habe, "dass
die CDU-Politik in der Großen Koalition auf der Strecke bleibt". Man
brauche "neues Vertrauen der Leistungsträger, der Familien, der
Arbeitnehmer und der Mittelständler". Wulff fügte hinzu: "Es reicht
nicht, einseitig über das Verteilen zu diskutieren. Da spüren
CDU-Wähler Schmerzen, weil sie das in der Großen Koalition nicht
erkennen können. Wir müssen uns mehr anstrengen. Wir dürfen uns nicht
larmoyant im Hier und Jetzt einrichten." Die CDU habe ihre stärksten
Phasen immer dann gehabt, "wenn sie vermeintlich Unpopuläres
durchgesetzt und mehrheitsfähig gemacht hat".

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel. 040/3703 3555


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

148354

weitere Artikel:
  • Umfassendes Patent auf Schweine erteilt / Greenpeace wird Einspruch einreichen Hamburg (ots) - 16. 7. 2008 - Trotz ungeklärter Rechtslage und internationaler Kritik erteilt das Europäische Patentamt in München heute ein umfassendes Patent (EP 1651777) auf ein Verfahren zur Zucht von Schweinen. Nach Untersuchungen von Greenpeace kommen die darin beschriebenen Erbanlagen in allen europäischen Schweinerassen vor. Die Ansprüche sind so formuliert, dass sie nicht nur das Zuchtverfahren umfassen, sondern in einem Streitfall der Patentinhaber auch Ansprüche auf die Schweine selbst und alle Nachkommen erheben kann. mehr...

  • Schäuble: Terrorismusgefahr kein Argument gegen Kernkraft Hamburg (ots) - Nach Ansicht von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist eine Bedrohung durch den internationalen Terrorismus kein stichhaltiger Einwand gegen eine Renaissance der Kernenergie. Der ZEIT sagt Schäuble: "Es gibt kaum etwas, was hierzulande besser geschützt wird als Kernkraftwerke. Ich kann nicht wegen des internationalen Terrorismus sagen, dann machen wir die Lichter aus, weil wir die Kraftwerke nicht mehr schützen können. Im 19. Jahrhundert betrug die Bevölkerungszahl der Erde eine Milliarde, nach dem Zweiten Weltkrieg mehr...

  • Aigner: Ohne Zuzug Hochqualifizierter geht es nicht Berlin (ots) - Zum Aktionsprogramm der Bundesregierung zur Sicherung der Fachkräftebasis in Deutschland, das heute im Kabinett verabschiedet wurde, erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ilse Aigner MdB: Ohne Zuzug hochqualifizierter Fachkräfte werden wir unsere Wirtschaftskraft und unseren Wohlstand nicht erhalten können. Allein im Juni 2008 waren 96.200 Ingenieurstellen unbesetzt. Der Ausfallschaden ist immens. Auch wenn die Zahl der deutschen Absolventen steigt, können mehr...

  • US-Vizefinanzminister verspricht Hilfe für Stabilität der Märkte Hamburg (ots) - Die amerikanische Regierung hat sich zuversichtlich gezeigt, dass es ihr gelingt, die durch die Krise der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac verunsicherten Finanzmärkte zu beruhigen. "Das US-Finanzministerium ist sich bewusst, dass Fannie und Freddie eng mit Finanzinstitutionen in der ganzen Welt vernetzt sind. Wir werden die Märkte weiter genau beobachten und alles Nötige tun, um Stabilität an diesen Märkten zu gewährleisten", sagt der amerikanische Vizefinanzminister Robert M. Kimmitt in der ZEIT. Er fügt mehr...

  • China darf Elfenbein kaufen Genf (ots) - China darf Elfenbein aus Afrika kaufen. Das beschloss gestern Nachmittag der ständige Ausschuss der Artenschutzkonvention CITES (Convention on International Trade in Endangered Species oder Washingtoner Artenschutzübereinkommen) mit Zustimmung Deutschlands und der EU. China ist nun, neben Japan, als Käuferland für den einmaligen Verkauf von 108 Tonnen Elfenbein anerkannt, was den Stoßzähnen von 10.000 Elefanten entspricht. Das Land der Mitte ist als größter Markt für illegales Elfenbein bekannt. Allein zwischen 2004 und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht