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Schäuble erteilt Fortsetzung der Großen Koalition nach 2009 Absage

Geschrieben am 16-07-2008

Hamburg (ots) - Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat
einer Fortsetzung der Großen Koalition nach der Bundestagswahl im
Herbst 2009 eine klare Absage erteilt. Der ZEIT sagt Schäuble, die
gegenwärtige Regierung aus CDU und SPD werde "in den
Geschichtsbüchern eine ziemlich gute Note bekommen. Aber nach dieser
Legislaturperiode muss sie zu Ende sein". Eine Große Koalition
"produziert immer auch Müdigkeit", sagt Schäuble zur Begründung und
verweist auf die erste Große Koalition aus dem Jahr 1966, die nur
zweieinhalb Jahre gehalten habe. Schäuble reagiert mit seiner Absage
auf einen Vorstoß von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), der
sich für eine Fortsetzung des schwarz-roten Bündnisses über 2009
hinaus ausgesprochen hatte.

Schäuble lobt allerdings ausdrücklich die Ergebnisse der laufenden
Regierungsarbeit von Union und Sozialdemokraten: "Die Große Koalition
hat mehr erreicht, als die Allermeisten vor zweieinhalb Jahren für
denkbar gehalten hätten, bei der Haushaltssanierung, am Arbeitsmarkt,
in der Integrationspolitik. Dennoch ist die Große Koalition in
unserer Demokratie die Ausnahme." Der CDU-Politiker widerspricht der
Auffassung, nur eine Große Koalition könne große Probleme lösen. "Man
braucht für Lösungen großer Probleme keine Große Koalition, das würde
ja heißen, der Normalfall der Demokratie taugt nur für kleine
Probleme. Die Demokratie taugt aber auch für die ganz großen
Probleme", sagt er.

Der Innenminister kündigt erste CDU-Schwerpunkte für das kommende
Wahljahr an: "Die klaren Grundlinien christlich-demokratischer
Politik in den Vordergrund stellen; das heißt, außenpolitische
Verantwortung, auch wenn das nicht nur Zustimmung findet.
Europäisches Engagement, die atlantische Orientierung in Europa,
nicht als Gegensatz zu Amerika, sondern als Partner, aber eine
Partnerschaft, die auf Meinungsfreiheit, auf Kritik beruht. Das
bedeutet aber auch: Wer unilaterale Entscheidungen kritisiert, muss
sich multilateral engagieren. Das muss man dann auch in Afghanistan
sagen. Das ist heute die Aufgabe von Führung in der Demokratie: Den
Leuten zu erklären, dass wir in die Entwicklung der Welt eingebunden
sind und dass es ein Irrglaube ist, wir hätten keine Probleme, wenn
wir die Augen davor verschließen würden."

Hamburg, 16. Juli 2008

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
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Pressekontakt:
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Ihnen für Zitierungen gern ab 10.00 Uhr zu. Bei Rückfragen wenden Sie
sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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