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Rheinische Post: Terror-Experten warnen: Es wird mehr deutsche Geiseln geben

Geschrieben am 16-07-2008

Düsseldorf (ots) - Deutsche Staatsbürger sind nach Einschätzung
von Terrorismus-Experten so stark wie nie zuvor das Ziel von
Geiselnahmen. "Deutschland wird sich an weitere Geiselnahmen gewöhnen
müssen", sagt der Terrorismusexperte der renommierten Berliner
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Guido Steinberg, der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post " (Mittwochausgabe). "Je
mehr sich die deutsche Außenpolitik international engagiert, desto
mehr wird Deutschland als Konfliktpartei wahrgenommen und Deutsche
zur Zielscheibe von Extremisten."
Auch nach Einschätzung des Kölner Politikwissenschaftlers Thomas
Jäger rücken die Deutschen "ins Visier der Terroristen". Die
Bundesrepublik werde "von Widerstandsgruppen und Guerilla-Kämpfern
zusehends als wichtige Ordnungsmacht wahrgenommen". Touristen seien
dabei die leicht erreichbarsten Ziele. Entgegen mancher Hoffnungen
werde ein neuer US-Präsident das Problem noch verschärfen, so Jäger.
"Egal ob Obama oder McCain. Deutschland wird sich mehr engagieren
müssen. Damit geraten wir stärker ins Visier der Terroristen."
Steinberg kritisiert in der Rheinischen Post den laschen Umgang der
Bundesregierung mit Entführungsfällen als eine der Ursachen für die
gestiegene Bedrohung. "Deutsche gelten in arabischen Ländern als
ideale Geiseln", sagt der Wissenschaftler. "Der Eindruck ist da, dass
die Deutschen Lösegeld bezahlen." Zudem hätten die Extremisten wenig
Angst vor einer Verfolgung. Als Beispiel nennt der Sicherheitsexperte
die Entführung von 22 deutschen Touristen in der algerischen Sahara
im Jahr 2003. Nach der gewaltsamen Befreiung durch die algerische
Regierung habe der damalige Kanzler Gerhard Schröder eine intensive
Suche nach den Tätern angekündigt. "Passiert ist bis heute nichts",
so Steinberg. Eine 45-jährige Deutsche starb damals aufgrund der
Strapazen.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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