| | | Geschrieben am 13-07-2008 LVZ: SPD-Chef Müller: SPD soll bei Koalitionsfrage mit der Linken niemanden etwas vormachen - die Sache sei längst wie bei Koalitionen auch mit der CDU geklärt
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 Leipzig (ots) - Der SPD fehle es am notwendigen Selbstbewusstsein
 in der Koalitionsfrage mit der Linken, dabei sei die Frage doch
 längst entschieden, meinte der Partei- und Fraktionsvorsitzende der
 SPD von Berlin, Michael Müller, in einem Interview mit der "Leipziger
 Volkszeitung" (Montag-Ausgabe). Für eine Koalition mit der Linken
 gelte dabei der gleiche Maßstab wie für eine Koalition mit der CDU:
 "Ob es in den Ländern zur Koalition kommt, hängt nur von handelnden
 Personen und von den vereinbarten Inhalten ab. Manchmal funktioniert
 es und manchmal eben nicht", so Müller. "Das muss der
 Koalitionsmaßstab der SPD im Umgang mit anderen sein, ob das nun die
 CDU oder die Linke ist. Im Mittelpunkt muss stehen: Was wollen wir
 als Sozialdemokraten?"
 
 Dabei habe die Berliner SPD mit ihrer Koalition mit der
 Links-Partei gezeigt, "wie gut es der SPD tut, wenn sie selbstbewusst
 die Frage des Umgangs mit der Linken sachlich und nicht
 kleinmütig-taktisch beantwortet". Nach den praktischen Kooperationen
 in Berlin, in Sachsen-Anhalt, in Mecklenburg-Vorpommern könne man
 nicht mehr sagen, es gebe Regionen in Deutschland, in denen Bündnisse
 mit der Linken nicht in Frage kämen. "Da soll man auch niemanden mehr
 mit Jahreszahlen beschwichtigen wollen", meinte Müller.
 
 "Nichts und niemand", so Müller, hindere den amtierenden
 SPD-Bundesvorsitzenden Kurt Beck daran, diese Haltung selbstbewusst
 nach außen auch an den Tag zu legen. "Aber die Partei muss sich auch
 führen lassen, sich als Team aufstellen. Da sind alle gefordert, vom
 Vorsitzenden, über die Vizes und das Präsidium, bis zu den
 Regierungs- und Fraktionschefs. Mehr Selbstbewusstsein muss auf allen
 Ebenen einziehen."
 
 In diesem Zusammenhang zeigte sich Müller von einer immer
 wichtigeren Rolle von Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit innerhalb
 der Bundes-SPD überzeugt. "Klaus Wowereit ist weder der heimliche
 noch der unheimliche Vorsitzende, sondern als Ministerpräsident einer
 der führenden Köpfe der SPD. Er mischt sich zunehmend in
 bundespolitische Themen ein und wird deshalb parteipolitisch immer
 wichtiger."
 
 Kritik übte Müller am Verhalten von SPD-Chef Kurt Beck, per
 Interview die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel
 öffentlich um mehr Berücksichtigung bei der Verteilung von
 Koalitionserfolgen zu bitten. "Das ist einfach unnötig. Wir sind eine
 stolze und selbstbewusste Partei. Wir müssen für unsere Positionen
 und Inhalte kämpfen. Wir brauchen keine mildtätigen Spenden." Es sei
 ein harter politischer Kampf und Schlagabtausch, sich mit den eigenen
 Positionen auch durchzusetzen. "Da darf man auf Milde nicht hoffen",
 mahnte Müller.
 
 Er rechne mit einem dauerhaften Fünf-Parteien-System. "Links gibt
 es für uns eine zusätzliche Konkurrenz. Damit müssen wir uns offensiv
 auseinandersetzen. Es müsse "ab sofort Schluss damit sein, dass wir
 immer zuerst auf die Position der Linken schielen", so Müller. "Die
 SPD muss ihre wichtigen Grundsatzpositionen formulieren. Kein
 Steuerwettlauf nach unten; kein rückwärts gewandter nationaler
 Sonderweg in der Europa- und Sicherheitspolitik; gerechte Chancen für
 alle in der Bildungspolitik von kostenlosen Kita-Jahren bis zum
 gebührenfreien Studium, um nur ein paar Eckpunkte zu nennen." Leider
 fehle es der SPD momentan "am notwendigen Selbstbewusstsein", und
 zwar von oben nach unten. "Auch wenn es eine momentane Schwäche der
 SPD gibt, viele potentielle Wähler der Sozialdemokraten warten doch
 nur darauf, von uns wieder selbstbewusst abgeholt zu werden. Günter
 Netzer hat vor dem Portugal-Spiel gesagt, wer Deutschland
 unterschätzt, hat schon verloren. Ich sage: Wer die SPD unterschätzt,
 hat schon verloren!"
 
 Originaltext:         Leipziger Volkszeitung
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
 
 Pressekontakt:
 Leipziger Volkszeitung
 Büro Berlin
 
 Telefon: 030/72626-2000
 
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