(Registrieren)

Rheinische Post: Weiße Salbe für Rüttgers Kommentar VON MARTIN KESSLER

Geschrieben am 05-05-2008

Düsseldorf (ots) - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident
kann für sich in Anspruch nehmen, als moralischer Sieger vom Platz zu
gehen. Er hat die Schwäche des gegenwärtigen Rentensystems
schonungslos offengelegt. Die solidarische Altersvorsorge verliert an
Akzeptanz, wenn ein langjährig Beschäftigter trotz seiner Beiträge am
Ende nur Rente in Höhe des staatlichen Almosens erhält. Deshalb wird
die Union darauf dringen müssen, dass sich Einzahlungen in die
Rentenkasse für die Beteiligten lohnen. In der Sache freilich hat
Rüttgers nichts erreicht. Es gibt keinen Anspruch auf eine höhere
Rente für Niedrigverdiener, die ihr Leben lang in die Kasse
einbezahlt haben. Und genau den hatte der CDU-Vize gefordert. Seine
Niederlage zeigt sich besonders an zwei wichtigen Details der
Einigung. So fehlt die Zahl der Mindestbeitragsjahre. Rüttgers hatte
35 vorgeschlagen. Die CDU-Führung geht eher von 45 Jahren aus. Und
wer so lange einzahlt, der dürfte mit seiner Rente fast immer über
der Armutsgrenze liegen. Der zweite Punkt ist die
Bedürftigkeitsprüfung, die Rüttgers vermeiden wollte. Und hier mogelt
die CDU sogar: Denn die Bedürftigkeit kann nicht für Beitragszahler
anders ausfallen als für Menschen, die ohne Rente auskommen müssen.
Wer also Rente unterhalb der Armutsgrenze bezieht, kommt allenfalls
auf die Grundsicherung.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

134946

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Zu hohes Bußgeld Kommentar VON ALEXANDER VON GERSDORFF Düsseldorf (ots) - Seit zwei Jahren hängt der neue Bußgeldkatalog für Straßenverkehrssünder in der Luft. Denn praktisch seit er im Amt ist, macht der Verkehrsminister mächtig Druck; das neue Regelwerk könnte als "Tiefensee-Katalog" in die Geschichte eingehen. Die Mehrheit der umsichtigen Autofahrer wird ihm Beifall zollen, hat doch die Zahl frecher Falschparker und Rotlicht-Missachter kräftig zugenommen. Aber trifft das auch auf die Zahl der Drängler oder gar derer zu, die unter Drogeneinfluss unterwegs sind? Oder handelt es sich bei mehr...

  • Rheinische Post: Das fatale Prost Kommentar VON GREGOR MAYNTZ Düsseldorf (ots) - Und es funktioniert doch: Gesellschaftlich das Rauchen problematisieren, den Zugang am Automaten erschweren und dann auch noch die Rauchverbote ausdehnen als Ergebnis sinken endlich die Zahlen jugendlicher Raucher. Wie viele haben sich im Leben nicht schon tausendmal gewünscht, sie hätten mit dem Rauchen erst gar nicht angefangen, jener tückischen Geschmackslust, von der man so schwer wieder lassen kann. Die zweite Botschaft aus dem Drogen- und Suchtbericht der Regierung ist beklemmend: Immer mehr Kinder und Jugendliche mehr...

  • Lausitzer Rundschau: CSU verabschiedet Steuerkonzept: Spendieren statt sanieren Cottbus (ots) - Da sage noch einer, die CSU leide an bundespolitischer Schwindsucht. Ihr famoses Steuersenkungsprogramm ist, was die öffentliche Aufmerksamkeit angeht, nur schwer zu übertreffen. Dabei macht es sich zu einfach, wer den Vorstoß lediglich als Wahlkampf-Gag verspottet wie die SPD. Genauso wie der Ruf von Jürgen Rüttgers nach einem Aufschlag für Niedrigrenten die Gefühlslage großer Teile der Bevölkerung berührt, sprechen die CSU-Pläne insbesondere der Mittelschicht aus dem Herzen. Gerade erst hat eine Studie herausgefunden, mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Renten-Einigung bei der Union: Ein Etikettenschwindel Cottbus (ots) - Es ist schon ein Etikettenschwindel, was die CDU gestern als heiligen Kompromiss im internen Rentenstreit mit ihrem selbst ernannten Arbeiterführer Jürgen Rüttgers verkündet hat. In Wahrheit wurde das Thema nach all den innerparteilichen Querelen auf die lange Bank geschoben. Nicht sonderlich originell, aber immerhin so, dass sich der Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus weiterhin als soziales Gewissen der Partei verkaufen kann. Höhere Altersbezüge über dem Niveau der Grundsicherung sollen also mehr...

  • Rheinische Post: SPD-Finanzpolitiker will Spitzensteuersatz anheben / SPD braucht eigene Steuerreform Düsseldorf (ots) - Der neue finanzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Hans-Ulrich Krüger, hat sich für einen höheren Spitzensteuersatz ausgesprochen. "Ich habe nichts dagegen, wenn der Spitzensteuersatz in einem Gesamtkonzept für eine Steuerreform auf 45 Prozent oder höher steigt", sagte Krüger der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Das habe die SPD schon bei der letzten Reform in den Jahren 2000/2001 vorgesehen, musste aber in den Verhandlungen mit der Union zurückrudern. Krüger forderte seine mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht