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Reform der EU-Öko-Verordnung geht in die falsche Richtung - DBV mahnt Berücksichtigung der Praxis an

Geschrieben am 17-05-2006

Berlin (ots) - (DBV) Bei der Reform der EU-Öko-Verordnung gilt es,
die Wettbewerbssituation der heimischen Erzeuger zu stärken und die
hohen deutschen Standards EU-weit zu verankern. Dies erklärte der
Deutsche Bauernverband (DBV) anlässlich der öffentlichen Anhörung im
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zum
Kommissionsentwurf über eine Neufassung der EU-Öko-Verordnung. Der
DBV kritisiert, dass der vorgelegte Entwurf der EU-Kommission den
selbst formulierten Zielen nach Vereinfachung und stärkerer
Transparenz zuwiderlaufe und appelliert an die EU-Kommission, ihren
Vorschlag zurückzunehmen. Verfahrensweise und Inhalt des
Kommissionsvorschlages seien nicht akzeptabel. Der DBV begrüßt es,
dass die Parlamentarier im Agrarausschuss parteiübergreifend die
Sorgen der Wirtschaft teilen. So würde die vorliegende Neufassung der
EU-Verordnung zu Wettbewerbsverzerrungen für die deutschen Erzeuger
führen und das Verbrauchervertrauen schwächen. Der Markt für
Bio-Produkte, der im vergangenen Jahr in Deutschland um rund 15
Prozent auf vier Milliarden Euro gewachsen ist und hinter dem
mittlerweile über 150.000 Arbeitsplätze stehen, darf nicht gefährdet
werden, erklärte Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, der Vorsitzende des
DBV-Fachausschusses für Ökologischen Landbau.

Der DBV kritisiert, dass die EU-Kommission die Neufassung der
Verordnung innerhalb kürzester Zeit durchzupeitschen versuche.
Inakzeptabel sei, dass die für die landwirtschaft¬liche Praxis
entscheidenden Durchführungsbestimmungen erst in Zukunft und in
nahezu alleiniger Verfügungsgewalt durch die EU-Kommission festgelegt
werden sollen. Da die Festlegung der Durchführungsbestimmungen
erhebliche Zeit in Anspruch nehmen wird, hätten die Biobetriebe nach
Einschätzung des DBV aber auf Jahre hinaus weder Rechts- noch
Planungssicherheit, beispielsweise für die Investition in neue
tiergerechte Ställe.

Bei der Kennzeichnung befürchtet der DBV einen Imageverlust für
das am Markt etablierte deutsche Ökosiegel. Das EU-Bio-Logo oder die
Beschriftung "EU-ÖKOLOGISCH" bzw. "EU-BIOLOGISCH" sollen
verpflichtend für jedes Produkt eingeführt werden. Der DBV
kritisiert, dass das EU-Bio-Logo dem Verbraucher kaum bekannt sei und
vor allem optisch unzureichend von anderen EU-Labeln unterscheidbar
sei. Auch sei die Bezeichnung "EU-ÖKOLOGISCH" bzw. "EU-BIOLOGISCH"
verwirrend. Sie lege nahe, dass das Produkt in der EU erzeugt wurde,
was jedoch laut Verordnungsentwurf nicht der Fall sein müsse. Der DBV
fordert dagegen, dass künftig auf jedem Bioprodukt das Herkunftsland
namentlich genannt werden muss.

Originaltext: Deutscher Bauernverband (DBV)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6599
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6599.rss2

Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


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