(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Thema Steuern/Reform

Geschrieben am 27-03-2008

Bielefeld (ots) - Deutschlands Exportwirtschaft brummt. Nur mit
der Kauflust im Inland hapert es noch. Aber auch das, so hoffen alle,
wird sich zum Positiven wenden.
Nachgerade phänomenal und immer höher jedenfalls sprudeln die
Steuerquellen. Vater Staat, das einnehmende Wesen, eilt von Rekord zu
Rekord. Diejenigen, die mit unser aller Geld füglich sorgsam
haushalten soll(t)en, können ihr Glück kaum fassen, erweisen sich
aber gleichwohl als schlechthin unersättlich. Unablässig sinnen sie
auf neue Mittel, Tricks und Wege, wie und wo man den Bürgern noch
mehr Tribut abverlangen könnte. Und sie tarnen das stets und ständig
als angeblich unumgängliche »Reform«.
Dieser AllzweckZauberstab erweist sich als geniale Erfindung: Denn
Reformen können doch schließlich nur etwas Gutes, Zukunftsweisendes
sein, so grundfalsch und kontraproduktiv sie für Arbeitnehmer und
Unternehmer, Land und Leute im Einzelfall auch sein mögen.
Von je 100 Euro Lohn blieben Deutschlands Werktätigen im Jahr 2007
ein Euro und zehn Cent mehr im Portemonnaie als im Jahr zuvor, weil
die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gesenkt worden sind. Das
Mini-Plus von 1,10 Euro, errechnet von der OECD, der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit, verblasst jedoch sogleich, wenn die
harte Realität ins Spiel kommt.
- 52,2 Prozent der Arbeitskosten, sprich: Bruttoverdienst zuzüglich
Sozialbeiträge der Arbeitgeber, schöpft die Obrigkeit automatisch ab.
Das ist traurige Spitze in der 30er Liga der OECD-Länder dicht hinter
Belgien und Ungarn.
- Die ganze Wahrheit ist indes noch dramatischer. Denn sage und
schreibe 68 Cent von jedem Euro, den ein Normalverdiener
erwirtschaftet, steuert Väterchen Staat erbarmungslos in die eigenen
Riesenkassen, direkte und indirekte Steuern wie die sagenhaft
einträgliche Mehrwertsteuer.
So horrend und ungeniert wie heute hat sich unser Staat noch niemals
zuvor bei seinen Bürgern bedient. Trotzdem, man fasst es kaum mehr,
wächst der Billionen-Schuldenberg weiter und weiter: 2007 standen
allein die 16 Bundesländer mit 490 Milliarden Euro in der Kreide -
mit zehn Milliarden mehr als noch 2006.
Wie war das mit den Generationen von morgen, deren Zukunft wir
Heutigen nicht verfrühstücken dürften? Ziemlich skrupelfrei pumpen
Politiker aller Parteifarben von ganz oben zig Milliarden
Steuergelder sogar in (halb-)staatliche Landesbanken, die unter ihren
allzu milden (Laien-)Aufseheraugen in haarsträubende Schieflage
manövriert wurden.
Und »unten« lassen sie den Vorschriftendschungel zu Lasten der Bürger
weiter wuchern. Zitat aus einer Dienstanweisung des Finanzamtes
Hannover, Abteilung Einkommenssteuer: »Zu der Frage einer
Abwärtsverschmelzung (Down-Stream-Merger) zur Auskehrung von
Liquidität und gleichzeitiger Vermeidung der Nachversteuerung des EK
02 (§§ 11 und 13 UmwStG) bitte ich folgende Auffassung zu
vertreten...«
Reformbedarf gibt's reichlich. Oben. Unten. In der Mitte.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

127779

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielelfeld) zum Thema öffentlicher Dienst Bielefeld (ots) - Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, ist ein flächendeckender Arbeitskampf im öffentlichen Dienst mit all seinen weitreichenden Folgen für die Bürger nicht mehr zu vermeiden. Wer jedoch genauer auf die Forderungen der Gewerkschaften und den Schlichtungsspruch schaut, wird feststellen, dass beides gar nicht so weit auseinander liegt. Kurz gesagt: Der Kompromiss im Tarifstreit wäre zum Greifen nah. Sicherlich: Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben wie die Arbeiter und Angestellten in anderen Branchen Reallohneinbußen mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Transrapid Bielefeld (ots) - Ein halbes Jahr nur währte die Schamfrist, dann hatte das Abschiedsgeschenk für Bayerns früheren Ministerpräsidenten Edmund Stoiber sein Verfallsdatum erreicht. Dass die Kosten in dieser kurzen Zeit derart explodiert sein sollen, dass das Projekt nicht mehr finanzierbar erscheint, ist schlechterdings nicht vorstellbar. Hier haben einige Politiker im September 2007 ihr Ja zum Münchner Transrapid schon wider besseren Wissens abgegeben. Natürlich ist es schade, dass moderne Technik made in Germany im eigenen Land nicht zum mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Transrapid Halle (ots) - Vor zehn Jahren schon hat Deutschland die Chance verspielt, durch den Bau einer Linie Hamburg-Berlin die Welt von den Vorzügen der neuen Technik zu überzeugen. Doch fehlten Mut und Bereitschaft, dafür viel Geld in die Hand zu nehmen, weil sich eine solche Investition eben nicht in ein oder zwei Legislaturperioden auszahlt. Der Mini-Transrapid in München war eine untaugliche Notlösung. Denn er hätte auf der kurzen Flughafen-Strecke seine Vorzüge nicht zeigen können. Ohne echtes Referenzprojekt im eigenen Land hatte der Transrapid mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Transrapid Rostock (ots) - Aus. Vorbei. Zu teuer. Das Aus für den Transrapid in München bedeutet weit mehr, als dass in der bayerischen Landeshauptstadt kein Magnetgleiter Passagiere sanft und schnell zwischen Hauptbahnhof unf Flughafen befördern wird. Es ist ein Fiasko für den Technologiestandort Deutschland. Eine Spitzenleistung deutscher Ingenieurskunst wird nun als Museums-Gleiter eingemottet. Nicht etwa weil die Ingenieure unfähig waren, sondern weil sich Politik und Wirtschaft jahrelang etwas vorgemacht haben. Die einzige verkehrstechnisch mehr...

  • Weser-Kurier: WESER-KURIER (Bremen): Brandanschlag in Sittensen: Hauptverdächtiger Neonazi lernte bei NPD Christian Sch. machte in Niedersachsen Wahlkampf und wollte Polizistin Briefbombe schicken Bremen (ots) - Beim mutmaßlichen Haupttäter des rechtsextremen Brandanschlags auf einen muslimischen Gebetsraum in Sittensen (Kreis Rotenburg/Wümme), dem 18-jährigen Christian Sch., hat die Polizei neben Neonazipropaganda eine dilettantisch gebaute und daher vermutlich funktionsuntüchtige Briefbombe gefunden. Sie war an eine Beamtin der Rotenburger Kripo adressiert. Das berichtet der WESER-KURIER (Bremen) in seiner morgigen (Freitag-) Ausgabe. In den Monaten vor dem Attentat machte Christian Sch. für die rechtsextreme NPD Wahlkampf und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht