(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Eine neue Qualität

Geschrieben am 07-03-2008

Mainz (ots) - Peter Königsberger zur Lage in Nahost

Das Massaker, das der junge Araber im Herzen Jerusalems
angerichtet hat, markiert nicht nur wegen der vielen Opfer und des
Ortes einen neuen Höhepunkt in der unendlichen Geschichte des
Blutvergießens im Nahen Osten. Der Attentäter besaß einen echten
israelischen Ausweis, er war also jemand, der Zeit seines Lebens als
Bürger Israels gelebt hatte und sich deshalb völlig frei im Staat
bewegen konnte. Damit ist klar, dass es nichts mehr nützt, das
Kernterritorium Israels mit gewaltigen Mauern, elektronisch
aufgerüsteten Zäunen und Straßensperren abzuschirmen. Die
potenziellen Mörder leben längst in unmittelbarer Nachbarschaft zu
ihren jüdischen Zielen. Das ist eine neue Qualität des arabischen
Terrorismus. Denn der jüdische Teil der israelischen Bevölkerung muss
sich nun darauf einstellen, selbst seinen unmittelbaren Nachbarn
nicht mehr trauen zu können. Damit hat die militante Hamas ohne
großen Aufwand den Krieg aus dem völlig abgeriegelten Gazastreifen
tief nach Israel hinein getragen. Keine Rakete kann solche Schrecken
verbreiten wie das Massaker in der Jerusalemer Talmudschule. Dieses
neue Sicherheitsproblem werden Polizei und Geheimdienste auch mit
noch so großem Aufwand nicht völlig beseitigen können. Denn Israel
ist eine Demokratie, in der jeder Bürger, Muslim wie Jude, die
gleichen Rechte hat, auch und vor allem das Recht, nicht unter
Generalverdacht gestellt zu werden. Bleibt also nur eine politische
Lösung. Dafür braucht man jedoch eine starke Führung, die Konsens
unter den Menschen herzustellen vermag. Doch Ehud Olmert führt eine
der handlungsunfähigsten Koalitionen, die Israel je hatte, und er ist
einer der schwächsten Ministerpräsidenten, die das Land je kannte.
Deshalb wird er wieder, wie so oft, die Armee in Marsch setzen, um
blutige Rache zu nehmen. - Helfen wird es nicht, im Gegenteil.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

124541

weitere Artikel:
  • WAZ: Nach dem Abgang Ypsilantis: Die SPD muss über die Linkspartei reden - Leitartikel von Ulrich Reitz Essen (ots) - Gestern wusste noch niemand, wer Dagmar Metzger ist. Morgen steht sie im Geschichtsbuch. Als die Frau, die aus Gewissensnot verhindern konnte, dass eine führende Sozialdemokratin mal eben so, für ein paar Monate an der Macht, die Werte ihrer Partei verraten hätte. Dagmar Metzger hat jedenfalls eine Menge im Kreuz. Mehr als andere. Ihr: Hier stehe ich, ich kann nicht anders, beeindruckt erheblich mehr als die von Taktik bestimmte Eierei der "Stones" - Steinbrück und Steinmeier. Frau Metzger hat es richtig gemacht. Sie mehr...

  • WAZ: Merkel bei Medwedew: Mittlerin und Mahnerin - Kommentar von Gerd Niewerth Essen (ots) - Warum Angela Merkel? Das mögen sich die Browns und Super-Sarkos heute fragen. Schließlich ist die Kanzlerin die erste europäische Regierungschefin, die den neuen Kreml-Chef Medwedew trifft. Neid ist allerdings ebenso wenig angebracht wie die Angst vor einer Sonderachse Berlin-Moskau. Denn Merkel, die Mittlerin, hat es bislang gut verstanden, deutsche und europäische Interessen gegenüber Russland geschickt unter einen Hut zu bringen. Aber Merkel ist auch die Mahnerin. Dass sie sich im letzten Frühjahr auf dem EU-Russland-Gipfel mehr...

  • WAZ: Beck auf Geisterfahrt - Kommentar von Rolf Potthoff Essen (ots) - Erst hatte er kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu - nein, dies soll nicht die Stunde sein, um Spott über Kurt Beck auszugießen, den Chef der SPD. Nur - seit der hessischen Angelegenheit drängen sich auch dem Wohlwollendsten Zweifel an der Führungsqualität auf. Was hat Beck - lang ist es nicht her - veranlasst, der Partei vorzugeben, im Westen keine Bündnisse mit den Linken einzugehen? Er weiß doch, dass die SPD ihre Koalitionsentscheidungen in den Ländern selbst fällt. Was hat ihn dann so jäh zum Strategiewechsel mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Hessen und SPD Halle (ots) - Beck hat viele inner- und außerhalb der SPD enttäuscht. Beck hatte versucht, mit sachten und eher symbolischen Korrekturen nach links die Agenda-gebeutelte SPD mit sich zu versöhnen, ihr neues Selbstvertrauen einzuflößen, ihre Kampfkraft zu steigern. Ansatzweise war der Parteichef damit erfolgreich. Aber das mühsam Erreichte hat er in kürzester Zeit wieder eingerissen. Die SPD ist tief gespalten, das Misstrauen zwischen rechtem und linkem Parteiflügel ausgeprägt, die Umfragen signalisieren katastrophale Zustimmungswerte mehr...

  • LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Andrea Ypsilanti - Leipzig (ots) - Von Dieter Wonka. Rrrumms hat es gemacht und weg ist das Herzchen Ypsilanti. Sie hat weder das Format noch das Geschick, um politische Geschichte zu schreiben. Die SPD hat mit ihr den gefühlten Wahlsieg verdaddelt. Avanti Dilettanti. So heldenhaft Dagmar Metzger mit ihrem späten Bekenntnis gegen den Linkspakt auch wirkte, sie taugt nicht zur Heroin:Erst sagt sie nichts, dann geht sie Ski fahren und kurz vor ultimo entdeckt sie ihr Gewissen. Das ist nicht sehr kollegial. Geblieben ist der epochale Schlusssatz Ypsilantis: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht