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Lausitzer Rundschau: Steuerskandal

Geschrieben am 26-02-2008

Cottbus (ots) - Die Zahlen, die die Bochumer Ermittler gestern im
Liechtensteiner Steuerskandal vorgelegt haben, sind beeindruckend und
ernüchternd zugleich: 120 Durchsuchungen brachten rund 150
Beschuldigte ans Licht, davon sind 91 geständig; mindestens 200
Millionen Euro wurden am Fiskus vorbei ins Ausland geschafft; 27,8
Millionen Euro zahlten die Sünder bereits zurück - und täglich werden
es mehr. Da haben die Ermittler offenbar in ein richtiges Wespennest
gestochen und zudem zahlreiche bisher unentdeckte Steuersünder
aufgeschreckt. Immerhin 72 Selbstanzeigen sind bereits bei
Finanzämtern eingegangen. Man darf wohl kaum davon ausgehen, dass es
sich hier in der Mehrzahl um reuige Sünder handelt. Wahrscheinlicher
ist, dass diese Leute den Steuerfahndern zuvor- und damit einer
Strafe entkommen wollen. Ein Wettlauf mit der Zeit ist entbrannt,
ganz nach dem Motto, wer deckt die Steuerhinterziehung eher auf, die
Fahnder oder der Betrüger, der offenbar ein neues Schlupfloch sieht.
Das deutsche Recht räumt zwar die Möglichkeit der Straffreiheit bei
Selbstanzeige ein. Deshalb sollten die Ermittler ganz genau hinsehen
und kein Auge zudrücken, wenn zu prüfen ist, ob der Selbstbezicht
eine Strafminderung tatsächlich rechtfertigt. Es handelt sich hier
schließlich nicht um Kavaliersdelikte, sondern um unmoralische
Machenschaften mit einer ziemlich hohen kriminellen Energie.
Die Steuerfahnder müssen den Verdächtigen gründlich auf den Zahn
fühlen und die, die sich strafbar gemacht haben, zügig vor Gericht
stellen. Der Volksmund sagt: Die Großen lässt man laufen, und die
Kleinen hängt man auf. Würde sich dies in den aktuellen Fällen der
Steuerhinterziehung bestätigen, wäre es ein fatales Signal.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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