(Registrieren)

Saarbrücker Zeitung: Studie belegt: Wer arm ist, stirbt bis zu sechs Jahre früher

Geschrieben am 11-05-2006

Berlin/Saarbrücken (ots) - Die alte These, dass, wer arm ist, auch
früher sterben muss, ist für Deutschland erstmals in einer
umfassenden Studie bewiesen worden - jedenfalls für die männliche
Bevölkerung. Die "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe) berichtet
über die Forschungsergebnisse des Rostocker Max-Planck-Instituts für
demografische Forschung. Es hatte die anonymisierten
Rentenversicherungsdaten von 5,2 Millionen Männern über 65 Jahren
ausgewertet. Diese enthalten über die Entgeltpunkte Hinweise auf die
Einkommenssituation. Die Forscher verglichen diese Daten mit der
Sterblichkeit und zogen zudem noch als Merkmal hinzu, in welcher Art
von Krankenversicherung die Betroffenen waren. Frühere Untersuchungen
hatten nur über wesentlich kleinere Stichproben verfügt.

Demnach stieg die Lebenserwartung der männlichen Rentner
kontinuierlich an, je mehr Entgeltpunkte sie bei der
Rentenversicherung gesammelt hatten. Von durchschnittlich rund 14
Jahren Restlebenserwartung bei den 65jährigen Versicherten mit
wenigen Entgeltpunkten auf bis zu 19 Jahre bei den Versicherten mit
den meisten Entgeltpunkten. "Es gibt einen linearen Zusammenhang",
sagte der Leiter des Projektes, Rembrandt Scholz, der "Saarbrücker
Zeitung". Die Restlebenserwartung ist laut der Studie mit 17,8 Jahren
bei Angestellten höher als bei Arbeitern (15,5 Jahre).
Privatversicherte 65jährige haben noch 19 Jahre zu leben,
pflichtversicherte nur 16 Jahre. Den größten Unterschied gab es
zwischen Versicherten in der Knappschaft Ost mit Pflichtversicherung
in der gesetzlichen Krankenkasse und westdeutschen Angestellten mit
privater Krankenversicherung. Letztere, meist leitende Angestellte,
hatten eine um sechs Jahre höhere Lebenserwartung als die ostdeutsche
Gruppe, meist ehemalige Bergarbeiter. Über die Gründe der höheren
Sterblichkeit bei Ärmeren gibt die Studie direkt keine Auskunft.
Scholz sagte der "Saarbrücker Zeitung", dass neben dem
Gesundheitszustand das Bildungsniveau eine Rolle spielen könne. Von
ihm hänge nicht nur die Höhe des späteren Erwerbseinkommens ab,
sondern häufig auch Gesundheitsbewusstsein und -verhalten. Die Studie
gibt wichtige Hinweise für die aktuellen Debatten um die anstehenden
Sozialreformen. Sie stützt auch die umstrittene These des
SPD-Rentenexperten Karl Lauterbach, wonach Geringverdiener die Renten
der besser Verdienenden mitfinanzieren würden. Umgekehrt ergibt die
Studie auch, dass private Krankenversicherungen ihre Kunden länger
versorgen müssen als gesetzliche und damit bereits jetzt größere
Lasten tragen.

Originaltext: Saarbrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=57706
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_57706.rss2

Rückfragen bitte an:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

11891

weitere Artikel:
  • Neues Deutschland: zum Jubiläum des Bundesnachrichtendienstes Berlin (ots) - Sicher, manch einer wird versucht sein, dem BND mit Hochmut und Spott zu begegnen - jetzt, da der Geheimdienst Geburtstag feiert. Klar, das Gelände in Pullach ist von »Maulwurfshügeln« übersäht, manch miese Korruptionspflanze konnte hier prächtig erblühen und Ereignisse wie Moskaus '68er Einmarsch in die CSSR haben den beamteten Tiefschlaf kaum gestört.. Sparen wir uns das. So erfolglos, wie sie gern in Medien dargestellt wird, ist die Truppe nicht. Im Gegenteil. Die deutschen Auslands-spione können mit Kollegen aus aller mehr...

  • Bleser/Heinen/Klöckner: Verbraucherinformations-gesetz lässt schwarzen Schafen keine Chance Berlin (ots) - Anlässlich der 1. Lesung des Verbraucherinformationsgesetzes im Deutschen Bundestag am 11. Mai 2006 erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB und die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Ursula Heinen MdB sowie die Verbraucherschutzbeauftragte der Fraktion Julia Klöckner MdB: Der Vorwurf, das Verbraucherinformationsgesetz ermögliche schwarzen Schafen in der Lebensmittelbranche, durch die Berufung auf Betriebsgeheimnisse mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Agenturmeldung zu "Bildungsminister will weniger Gymnasiasten" Frankfurt/Oder (ots) - Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht will den Schüler den Weg auf das Gymnasium erschweren. Die Anwahlquote liege bereits bei 45 Prozent und steige weiter, sagte Rupprecht der "Märkischen Oderzeitung" (Freitagausgabe). Man wolle nun verhindern, "dass Kinder aufs Gymnasium müssen, die dort überfordert werden". Wer zwei Zugangskriterien nicht eindeutig erfülle, nämlich eine Notensumme aus Deutsch, Mathe und erster Fremdsprache von maximal sieben und eine Schulempfehlung, müsse in ein Auswahlverfahren. Dabei mehr...

  • Widmann-Mauz / Zylajew: Großer Respekt für die Leistung der Pflegenden Berlin (ots) - Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai 2006 erklären die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB, und der zuständige Berichterstatter, Willi Zylajew MdB: Die Pflege alter und kranker Menschen stellt bei aller Professionalisierung für die Beschäftigten eine tägliche Herausforderung dar. Mit ihrem Einsatz und ihrer Arbeit erbringen die Pflegekräfte eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und beachtliche Leistungen. Das verdient größten Respekt. Vor allem mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung kommentiert zu Merkels EU-Rede: Frankfurt/Oder (ots) - Viele Bürger nehmen die EU als ein regelungswütiges Monster wahr, als ein undurchschaubares Geflecht aus Kommission, Ministerrat und Parlament. Recht hat deshalb Bundeskanzlerin Merkel, wenn sie weniger Bürokratie und mehr Transparenz fordert. Noch gravierender ist: Die EU hat sich in rasendem Tempo erweitert, ohne dass vorher die notwendigen Entscheidungsmechanismen geschaffen worden wären. Die Verfassung ist jetzt der Strohhalm, an den sich die Regierungen klammern. Wenn sie nicht kommt, droht die EU auf das Niveau mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht