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Westdeutsche Zeitung: Auf den Klimawandel vorbereiten = Von Stefan Küper

Geschrieben am 23-01-2008

Düsseldorf (ots) - So sieht also der Vernichtungsschlag gegen die
deutsche Industrie aus - oder ein "historisches" Klimapaket, je
nachdem, welcher Seite man glauben mag. Die Spielereien aus
wohlfeilen Absichtserklärungen und knuddeligen Eisbären-Fotos sind
vorbei. Seit gestern geht es um Lastenverteilung, um teure
Emissionszertifikate und richtig viel Geld - und im Streit darum
vergisst man schnell, worum es eigentlich geht: Um unsere Zukunft und
- mehr noch - um die unserer Kinder und Enkel.
Leider sitzen die noch nicht mit an den Konferenztischen in Konzernen
und Parteizentralen, sonst würden sie vielleicht den Horizont der
Verantwortlichen etwas erweitern.
Fakt ist, dass es in Zukunft Geld kosten wird, unser Klima zu
belasten. Konzerne bekommen für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2)
künftig weniger Zertifikate geschenkt, sie müssen sie kaufen. Das ist
überfällig, denn diese Kosten existieren ja nicht erst, seitdem es
Zertifikate gibt. Die Zeche zahlen bloß bisher andere: Opfer von
Dürren, Fluten und Stürmen, deren Zunahme eine Folge des Klimawandels
ist. Es geht darum, diese Opfer wenigstens zu reduzieren. Und: Die
Kosten der Industrie lassen sich verringern, wenn sie zum Beispiel in
erneuerbare Energien investiert oder in Technik, die ihren Verbrauch
senkt. Das ist das Ziel des Emissionshandels.
Ob dieses Klimapaket tatsächlich hunderttausende Arbeitsplätze
gefährdet, wie die Industrie behauptet? Zunächst einmal wird es
zigtausend Arbeitsplätze schaffen: Bei der Entwicklung und Produktion
von Wind- und Solaranlagen sowie von stromsparenden Maschinen und
Geräten. Zudem gibt es durchaus Möglichkeiten, die heimische
Industrie vor Konkurrenz aus Staaten ohne Klimaschutzvorgaben zu
schützen, zum Beispiel durch Klimazölle.
Doch selbst wenn das Klimapaket die erhoffte Emissionssenkung
erreicht, selbst wenn andere Regionen dann mitziehen - der
Klimawandel lässt sich nur bremsen, nicht komplett stoppen. Genauso
wichtig wäre also ein großes Paket zur Klimaanpassung:
Millioneninvestitionen in einen verbesserten Küstenschutz, in
Bewässerungsanlagen und in die Umstellung der von Trockenheit
bedrohten Landwirtschaft in Südeuropa zum Beispiel. Sonst wird es
wirklich teuer - für alle.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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