(Registrieren)

Pseudodebatten prägen Arzneimittelpolitik: Verbreitete Irrtümer über Generika

Geschrieben am 09-05-2006

Berlin (ots) - Die Arzneimittelpolitik in Deutschland wird von
Pseudodebatten dominiert, die nicht zur Problemlösung beitragen. Das
hat der Verband Pro Generika heute bei einer Pressekonferenz in
Berlin kritisiert. Dies führe zu Fehleinschätzungen und falschen
politischen Reaktionen, wie das Beispiel
Arzneimittelverordnungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) gezeigt
habe. "Mit diesem ersten gesundheitspolitischen Gesetz der Großen
Koalition werden die Kostensenker bestraft, während die Kostentreiber
ungeschoren davon kommen", erklärte Pro Generika-Geschäftsführer
Hermann Hofmann.

Pro Generika nannte es peinlich, dass selbst der
CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder ungeprüft unwahre
Behauptungen interessierter Dritter über angeblich zu teure Generika
übernimmt. "Hier wäre Nachdenken klüger gewesen als Nachplappern,
denn die Generikapreise in Deutschland bewegen sich nachweislich im
europäischen Durchschnitt", sagte Hofmann. Allein 2005 haben die
gesetzlichen Krankenkassen laut Pro Generika 3,4 Milliarden Euro
gespart, weil statt teurer Erstanbieterpräparate die
wirkstoffgleichen preisgünstigeren Generika verordnet worden sind.
Verschenkt worden seien hingegen rund 1,1 Milliarden Euro, bei denen
dem teureren Erstanbieterpräparat der Vorzug gegeben worden sei.

Ein Blick auf die Entwicklung der GKV-Arzneimittelausgaben im
ersten Quartal 2006 belegt nach Darstellung von Pro Generika, wer für
die Ausgabensteigerungen verantwortlich ist. Während der
generikafähige Markt moderat um 1,9 Prozent gewachsen sei, seien die
Ausgaben im Nicht-Generika-Markt um 15,6 Prozent hochgeschnellt.

Die mit dem AVWG eingeführten Steuerungsinstrumente sind nach
Auffassung von Pro Generika ungeeignet, die Ausgabendynamik zu
bremsen. Die Bonus-Malus-Regelung sei nicht nur ethisch bedenklich,
sie beruhe auch auf einer untauglichen Berechnungsbasis. Die
Freistellung von der Zuzahlung laufe aufgrund der drastischen
Festbetragsabsenkungen weitestgehend ins Leere.

Stattdessen forderte Pro Generika, die Zuzahlung der Versicherten
zu Arzneimitteln durchgängig auf zehn Prozent umzustellen. "Wenn die
Mindestzuzahlung von fünf Euro wegfällt, werden preisgünstige
Arzneimittel auch für die Patienten preiswerter. Das setzt die
richtigen Anreize. Das ist besser, weil einfacher und gerechter",
betonte Hofmann.

Zur Versachlichung der Diskussion hat Pro Generika heute eine
Broschüre vorgestellt mit dem Titel "Sechs Irrtümer. Und was Sie
wirklich über Generika wissen sollten". Darin werden - neben dem
Irrtum über zu hohe Preise - auch andere verbreitete Vorurteile und
Klischees über Generika widerlegt. So sind Generika qualitativ
hochwertige Arzneimittel, die dem modernen Therapiestandard
entsprechen. Ihr großer Vorteil ist der Preis: Ein wirkstoffgleiches
patentfreies Erstanbieterpräparat ist im Schnitt um 62 Prozent teurer
als ein entsprechendes Generikum.

"Die Broschüre zeigt, wie gut der Generika-Preiswettbewerb in
Deutschland funktioniert - zu Gunsten der Krankenkassen und der
Versicherten. Die Preisentwicklung der Generika kennt nur eine
Richtung: nach unten. Dass ausgerechnet dieses Marktsegment so
aggressiv attackiert wird, zeigt, welches Ausmaß die Pseudodebatten
angenommen haben", fasste Pro Generika-Geschäftsführer Hofmann
zusammen.

Originaltext: Pro Generika e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54604
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54604.rss2


Ansprechpartner:
Hermann Hofmann
Erster Geschäftsführer
Tel.: (030) 2092 4132
Fax: (030) 2092 4323
info@progenerika.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

11232

weitere Artikel:
  • Selbstverpflichtungserklärung der Softwarehersteller / Medikamentensortierung nach Preis und Alphabet Berlin (ots) - "Bei den Arztinformationssystemen setzen wir in punkto Werbung darauf, dass die Anbieter freiwillig fest definierte Grundsätze einhalten. Ich freue mich daher sehr, dass viele Software-Hersteller eine unter der Moderation der KBV entstandene freiwillige Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnet haben." Das hat heute Ulrich Weigeldt, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Berlin erklärt. In der "Selbstverpflichtungserklärung zu Arzneimittel-Informationsangeboten in Arztinformationssystemen" erklären mehr...

  • UN im Kampf gegen Drogen und Verbrechen in Afrika / Podiumsdiskussion "Entwicklungszusammenarbeit und Verbrechensbekämpfung" heute in Berlin / UNODC-Exekutivdirektor Costa stellt neue Studie vor Berlin (ots) - Verschiedene internationale Initiativen für die Unterstützung und Entwicklung Afrikas haben die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität und die Festigung des Rechtswesens in den letzten Jahren stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Im Auftrag des Wirtschaft- und Sozialrats der UN veröffentlichte das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) im Juni 2005 eine Studie über Drogen und Verbrechen im Zusammenhang mit Entwicklungsanstrengungen in Afrika. Im September 2005 wurde von UNODC und mehr...

  • Jörg Pilawa engagiert sich für die Welthungerhilfe - Reise in den Ost-Kongo Bonn (ots) - Bonn/Hamburg, 09.05.2006. Die Deutsche Welthungerhilfe freut sich, dass sich der Fernsehmoderator Jörg Pilawa künftig verstärkt für die Organisation engagieren wird. "Als glaubwürdiger Sympathieträger ist er ein idealer Unterstützer in unserem Kampf gegen Hunger und Armut", sagt der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Hans-Joachim Preuß. Bei seiner ersten Reise für die Welthungerhilfe wählte Pilawa den Ost-Kongo, wo sich mehrere der größten humanitären Katastrophen weltweit abspielt haben. "Mich hat am meisten überrascht, mehr...

  • Biokraftstoffbranche sieht gute Chancen für Strategie "weg vom Erdöl" - Initiative der Regierungskoalition ein wichtiger Schritt Berlin (ots) - - Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - Die Biokraftstoffbranche ist zuversichtlich, dass ihr umweltfreundlicher, auf den heimischen Feldern nachwachsender Rohstoff verstärkt im deutschen Kraftstoffmarkt Verwendung findet. Die Initiative der Regierungskoalition für das Biokraftstoffgesetz sehen 19 wirtschaftlich und gesellschaftlich verankerte Organisationen und Verbände, die mehr als hundert Mitgliedsorganisationen mehr...

  • NROs können nicht die palästinensischen Behörden ersetzen München (ots) - Nach Einstellung der Zahlungen an die palästinensischen Behörden durch die EU, Kanada, die USA, Israel und Japan soll die Unterstützung über internationale Hilfsorganisationen, die in Palästina präsent sind, direkt der Bevölkerung zukommen. Für Handicap International ist dieser Ersatz nicht glaubwürdig, da so der Zusammenbruch der öffentlichen Strukturen weiter beschleunigt wird. Und dies wird dramatische Folgen für die Zivilbevölkerung haben, wie u.a. die WHO befürchtet. Die palästinensischen Institutionen sind von der internationalen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht