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Generikaverband begrüßt Strukturdiskussion als Einstieg in die GKV-Reform

Geschrieben am 09-05-2006

Berlin (ots) - Der Deutsche Generikaverband hat die neue
Schrittfolge zur Erarbeitung eines Gesundheitsreformpakets mit Freude
zur Kenntnis genommen. "Es ist absolut richtig, sich erst um
Strukturen und Ausgaben zu kümmern, bevor man sich den Einnahmen
zuwendet. "Man pumpt ja einen Reifen auch erst auf, nachdem man ihn
geflickt hat," betonte Verbandsgeschäftsführer Dr. Dietmar Buchberger
am Dienstag in Berlin. Das jetzige System habe noch diverse Löcher,
die zunächst repariert werden müssten, bevor den Forderungen nach
mehr Geld im System leichtfertig nachgegeben werden dürfe.

Im Arzneimittelbereich verwies Buchberger in diesem Zusammenhang
vor allem auf die Strukturkomponente. Echte Innovationen und Generika
werden hier zugunsten von noch patentgeschützten Scheininnovationen
("Me-Toos") vom Markt verdrängt. "Die Verordnung teuerer
Scheininnovationen ist nachweisbar das größte Problem bei der
derzeitigen Ausgabenentwicklung und die jüngste Gesetzgebung hat hier
eher Schaden als Nutzen angerichtet," so Buchberger. Schließlich
bestrafe das AVWG nicht die verantwortlichen Preistreiber, sondern
gerade die klein- und mittelständische Generikaindustrie, die
wirtschaftliche Vernunft und finanzierbare Arzneimittelversorgung im
GKV-System zu halten versuche.

In diesem Sinne müsse zukünftig darauf geachtet werden, den
Generikamarkt nicht noch stärker mit willkürlichen Eingriffen zu
belasten. Ausdrücklich warnt Buchberger vor einer weiteren Freigabe
der Aut-Idem-Regelung, die Marktverzerrungen zugunsten eines
Generika-Oligopols ohne echten Preiswettbewerb gerade in einem
Arzneimittelbereich aufbaue, der als einziger noch Kostenvorteile für
die Gesetzliche Krankenversicherung erwirtschafte. "Ich würde mich
freuen, wenn sich die Politik vor den nächsten Reformschritten noch
intensiver mit den Gesetzen des Generikamarktes auseinandersetzen
würde," wünscht sich der Chef des Generikaverbandes.

Nachweisbar begünstigt Aut-idem seit der Einführung im Jahre 2001
die Konzentration im Generikamarkt. Eine weitere Freigabe würde den
Prozess hin zur Konzentration auf einige wenige Generikaanbieter
dramatisch beschleunigen. Pläne, die Arzneimittelauswahl hin zum
Apotheker zu verlagern wären vor dem Hintergrund der erlahmenden
Preisdynamik in oligopolen Märkten dann ein Pyrrhussieg. Das einzige
Mittel zur effektiven Kostensenkung ist aber Preiswettbewerb - und
für den braucht es genügend Wettbewerber. "Der Apotheker als
Unternehmer trägt die Verantwortung für seinen Betrieb und nicht für
eine ausreichende Zahl unabhängiger Generikaanbieter. Wer ihm dennoch
die wirtschaftliche Verantwortung für die Arzneimittelauswahl
überträgt, schwächt zu Lasten langfristiger Finanzierbarkeit das
ganze System", so die Analyse Buchbergers.

Originaltext: Deutscher Generikaverband e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=56334
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_56334.rss2


Pressekontakt:
Dr. Albrecht Kloepfer
Presseservice Deutscher Generikaverband

Weitere Informationen:
Dr. Dietmar Buchberger, Kontakt: 030 / 280 93 03-0


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