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Naturschutzbehörde bewertet Überwachung von Gen-Mais als unzureichend / Greenpeace veröffentlicht Stellungnahme des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)

Geschrieben am 16-12-2007

Hamburg (ots) - Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) hat
trotz erheblicher Kritik einer Fachbehörde an einem Überwachungsplan
der Firma Monsanto erlaubt, dass der genmanipulierte Mais MON810 im
nächsten Jahr wieder angebaut werden darf. Das Bundesamt für
Naturschutz (BfN) hatte in einer internen Stellungnahme, die
Greenpeace vorliegt, zuvor erklärt, der Überwachungsplan für den
Gen-Mais sei unzureichend. Greenpeace fordert, den Anbau zu
untersagen.

"Seehofer hat die Einwände der Fachbehörde schlicht ignoriert und
handelt völlig widersprüchlich", sagt Ulrike Brendel,
Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Noch im April schränkt er den
Anbau von Gen-Mais ein, jetzt akzeptiert er einen lächerlichen
Überwachungsplan und genehmigt den Anbau. Er muss sich entscheiden,
ob er die Interessen der Verbraucher und der Umwelt oder die der
Gentechnik-Firmen vertreten will."

Minister Seehofer hatte den Anbau von Gen-Mais im April diesen
Jahres wegen der möglichen Gefahren für die Umwelt eingeschränkt. Den
weiteren Anbau hat er von einem umfassenden Überwachungsplan abhängig
gemacht, der mögliche Gefahren des Gen-Maises für die Umwelt erfassen
soll. Insgesamt neun Prüfpunkte sollte Monsanto laut Anordnung
berücksichtigen. Das BfN, das an der Risikobewertung von Gen-Pflanzen
beteiligt ist, bemängelt in seiner Stellungnahme, dass fünf dieser
Prüfpunkte überhaupt nicht berücksichtigt wurden und zwei nur zum
Teil.

Das BfN kritisiert insbesondere, dass es keine gezielte
Überwachung des ausgesäten Gen-Maises gibt. So ist keine
fallspezifische Beobachtung der Auswirkungen auf Schmetterlinge,
Wasserlebewesen und des Verbleibs des vom Mais produzierten Gifts in
die Umwelt vorgesehen. Eine Überwachung ist aber erforderlich, da
Studien die schädliche Wirkung des Gen-Maises auf bestimmte Lebewesen
belegen und mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt daher nicht
mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden können.

Desweiteren bemängelt das BfN, dass Landwirte, die Gen-Mais
anbauen, von Monsanto überwiegend nach ackerbaulichen Aspekten wie
dem Wachstum der Pflanzen befragt werden. Auswirkungen auf die Umwelt
können so kaum erfasst werden. Zudem will Monsanto bereits vorhandene
Daten sammeln und auswerten, die in einigen Fällen gar keinen Bezug
zum Anbau von Gen-Mais haben.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel.
0171-8780 844. Internet: www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
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