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Allg. Zeitung Mainz: Ein Wunder / Kommentar zur Rettung in Thailand von Christian Matz

Geschrieben am 10-07-2018

Mainz (ots) - Gefangen tief unter der Erde, keine Lebenszeichen,
keine Aussicht auf Rettung. Und dann, nach banger Ungewissheit, der
erste Kontakt: Sie leben noch. Sie brauchen Hilfe. Schließlich die
Rettung: eine technische und menschliche Höchstleistung. Vor den
Augen der mitfiebernden Weltöffentlichkeit. 70 Tage waren 33
chilenische Bergleute verschüttet, bevor sie gerettet wurden - knapp
acht Jahre ist dies nun her. Wie hat sich die Welt doch verändert
seither. Vor acht Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, einem
solchen Drama das Schicksal der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge
gegenüberzustellen. Also das Leid der Opfer gegeneinander
aufzurechnen - warum man um die zwölf Jugendlichen in Thailand bange,
während der Tod Hunderter Flüchtlinge einen kalt lasse, diese Frage
wird nun ernsthaft diskutiert. Es ist ein perfider Vergleich, der
zudem außer Acht lässt, dass das besondere Einzelschicksal stets mehr
Chancen auf Aufmerksamkeit hat als die namenlose Katastrophe. Ja, es
ist eine Tragödie, was sich auf dem Mittelmeer abspielt; und ja, die
Europäer machen sich mitschuldig, wenn sie Hilfe verweigern mit dem
zynischen Argument, damit würden nur die Schlepper belohnt. Das
ändert aber nichts daran, dass wir uns über die Rettung in Thailand
aufrichtig freuen dürfen. Weil sie zeigt, wohin Mut und
Hilfsbereitschaft führen können. Sie zeigt die Sehnsucht nach einem
Happy End, dem Ausweg aus scheinbar hoffnungsloser Lage, und sie
zeigt, wie viel Mitgefühl mit Fremden möglich ist. Die Rettung ist
ein Wunder, und wer daran Anteil nimmt, muss sich dafür nicht
rechtfertigen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Sylvia Rathjen
Newsmanagerin
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


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