(Registrieren)

Heilbronner Stimme: Kotting-Uhl zu Verzicht auf Kernbrennstoffsteuer - "Finanzministerium lässt sich Milliardeneinnahmen entgehen - Peinliche Untätigkeit".

Geschrieben am 11-07-2018

Heilbronn (ots) - Eine Wiedereinführung der Kernbrennstoffsteuer
in dieser Legislaturperiode kommt für die Bundesregierung nicht in
Frage. Das geht aus einer schriftlichen Antwort des
Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der
Grünen-Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl hervor, die der
"Heilbronner Stimme" vorliegt. Vor der Bundestagswahl und während der
Koalitionsverhandlungen wären derartige Initiativen der
Bundesregierung "nicht zielführend gewesen", heißt es darin. "Der
Koalitionsvertrag für die laufende Legislaturperiode sieht eine
entsprechende Initiative nicht vor."

"Die Untätigkeit des Bundesumweltministeriums ist peinlich", sagte
dazu Kotting-Uhl, Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestages,
der Zeitung (Mittwochausgabe). "Noch schlimmer ist allerdings das
totale Desinteresse des Finanzministeriums, das sich vorsätzlich
Milliardeneinnahmen von Konzernen entgehen lässt." Die Grünen hatten
im Rahmen der Atomgesetz-Novelle, die vergangene Woche vom Bundesrat
verabschiedet wurde, weniger Geld für die Atomkonzerne gefordert.
"Regierung und Koalition hätten Steuerzahler und Stromkunden im
Milliardenbereich entlasten können, wenn sie unseren drei Forderungen
gefolgt wären: Weniger Geld für die Konzerne bei der
Atomgesetz-Novelle von letzter Woche, Wiedereinführung einer
Brennelementesteuer, Optimierung von Atomausstieg und Energiewende in
Norddeutschland. Stattdessen haben sie sich auf ganzer Linie für ein
Vorgehen zugunsten der Stromkonzerne entschieden. Regierung und
Koalition müssen endlich zur Räson kommen, eine neue
Brennelementesteuer und die Optimierung von Atomausstieg und
Energiewende in Norddeutschland sind immer noch möglich."

Ein Gutachten im Auftrag der Grünen komme zum Schluss, dass eine
Kernbrennstoffsteuer, die vom 1. September 2018 bis zum Abschalten
des letzten Kernkraftwerks 2022 erhoben werde, zwischen 1,1 und zwei
Milliarden Euro einbringen könne. "Je nach getroffenen
Szenarioannahmen reduzieren sich die Ausgleichszahlungen an RWE um
146 bis 508 Millionen Euro und an Vattenfall um 307 bis 465 Millionen
Euro", heißt es darin weiter. "Insgesamt ist daher zu erwarten, dass
das Steueraufkommen einer wiedereingeführten Kernbrennstoffsteuer die
zu leistenden Ausgleichszahlungen deutlich übersteigen würde."



Pressekontakt:
Heilbronner Stimme
Chefredaktion
Telefon: +49 (07131) 615-794
politik@stimme.de

Original-Content von: Heilbronner Stimme, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

645930

weitere Artikel:
  • NSU-Anwalt erwartet lebenslange Haft für Zschäpe Berlin (ots) - Der Anwalt von Angehörigen der NSU-Opfer, Mehmet Daimagüler, erwartet, dass die Hauptangeklagte Beate Zschäpe zu lebenslanger Haft verurteilt wird. Daimagüler sagte am Mittwoch im Inforadio vom rbb: "Ich gehe davon aus, dass auch die besondere Schwere der Schuld festgestellt wird, was eine automatische Haftentlassung nach 15 Jahren nicht möglich macht". Unklar sei, ob dann auch noch eine Sicherungsverwahrung angeordnet werde. Laut Daimagüler habe der Prozess gezeigt, dass Zschäpe klar für die NSU-Taten mitverantwortlich mehr...

  • Gerhard Schröder wirft Angela Merkel im stern-Interview Führungsschwäche vor Hamburg (ots) - Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat seiner Nachfolgerin Angela Merkel Führungsschwäche im Streit mit Innenminister Horst Seehofer über die Asylpolitik vorgeworfen. "Aus einer Richtlinienkompetenz wurde eine Nichtlinienkompetenz", sagte Schröder im Interview mit dem stern. Richtlinienkompetenz heiße, "dass der Kanzler etwas vorgibt, auch per Einzelweisung, und der Minister hat das dann umzusetzen".  Bei einem nicht auflösbaren Streit habe der Kanzler zwei Möglichkeiten, sagte Schröder. "Entweder mehr...

  • dbb kritisiert Beraterflut im öffentlichen Dienst: Ausgaben fast verdoppelt Berlin (ots) - Mit scharfer Kritik hat der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach auf aktuelle Zahlen zum Einsatz externer Berater in der Bundesverwaltung reagiert: "Beraten und verkauft - ist das das neue Motto für Deutschlands öffentlichen Dienst?", fragte der dbb Chef am 10. Juli 2018 in Berlin. Die Ausgaben der Bundesregierung für externe Berater sind nach Angaben des Bundesfinanzministeriums erneut und drastisch auf insgesamt 146,2 Millionen Euro im Jahr 2017 gestiegen - das sind knapp 50 Prozent mehr als 2016. "Es ist in mehr...

  • Pflegegesetzgebung: Die Zielrichtung stimmt / Weitere Verbesserungen bei Krankenfahrten und Personal Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Anhörung zum Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung des Pflegepersonals (PpSG) hat die Vertragszahnärzteschaft ihre grundsätzliche Zustimmung zu der Zielrichtung des Vorhabens unterstrichen. In ihrer Stellungnahme fordert die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) jedoch noch weitere Verbesserungen für ältere Patienten und Menschen mit einer Behinderung, die über den vorgelegten Entwurf hinausgehen. Insbesondere im Bereich der Krankenfahrten und bei der personellen Ausstattung stationärer mehr...

  • Gerhard Schröder sieht Laschet, Scholz und Weil als Kanzleranwärter Hamburg (ots) - Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hält den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet für den geeigneten Anwärter auf die Nachfolge Angela Merkel in der CDU. Nur ihm traue er das bei den Christdemokraten zu, sagte Schröder der Hamburger Zeitschrift "stern". "Er hat enge Kontakte in die Wirtschaft. Daneben aber betont er auch die soziale Frage." Insofern sei er ein schwieriger Gegner, mit dem man in der SPD rechnen solle. Bei den Sozialdemokraten sieht Schröder zwei potenzielle Kanzlerkandidaten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht