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Lausitzer Rundschau: Ein feiner Präsidenten-Zug Gauck sendet ein klares Zeichen nach Moskau

Geschrieben am 08-12-2013

Cottbus (ots) - Ein mehr als schräger Vergleich, den der britische
Autor Stephen Fry jüngst bemühte: In einem Brief an Premierminister
David Cameron verglich er die Situation für Homosexuelle in Russland
vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi mit dem Antisemitismus
im Dritten Reich vor den Olympischen Spielen 1936 in Berlin.
Womöglich ging es Fry nur darum, mit einem verzweifelten Aufschrei
für die nötige Aufmerksamkeit zu sorgen. Joachim Gauck darf als
Bundespräsident nicht zu den eher literarischen Mitteln drastischer
Übertreibung greifen; sein Werkzeugkasten bietet ihm vorwiegend die
Möglichkeiten subtiler Symbolik. Insofern ist es im wahrsten Sinne
des Wortes ein ebenso feiner wie eindeutiger Zug, wenn er sich den
Spielen in Sotschi verschließt. Denn die Menschenrechte werden in
Russland nicht wirklich ernst genommen. Seine Meinung frei zu äußern,
ist gefährlich, sobald sie von der herrschenden abweicht. Unliebsame
Gruppen werden schikaniert. Gaucks Zeichen allein wird Moskau nicht
zum Umdenken zwingen. Aber er tut mehr als er müsste. Und vielleicht
gehört er eines Tages zu jenen, die von sich behaupten können: Auch
ich habe meinen Teil beigetragen, um die Menschenrechtslage in
Russland zu verbessern.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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