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Allg. Zeitung Mainz: Ein wenig Zeit / Kommentar zu Kanzlerin Merkel

Geschrieben am 19-07-2013

Mainz (ots) - Aussitzen, wegdrücken, ignorieren. Die Vokabeln, mit
denen Kritiker die Politik der Kanzlerin Angela Merkel beschreiben,
haben eines gemeinsam. Sie sind nicht neu, nicht originell und alle
schon mal auf Vorgänger angewandt worden. Das muss nicht heißen, dass
die Zustandsbeschreibung falsch ist. Bei Gerhard Schröder klang der
Begriff "Politik der ruhigen Hand" nur wesentlich eleganter als das
"Aussitzen" Helmut Kohls. Anders herum ist Tatkraft kein Wert an
sich. "Wir brechen auf. Egal wohin". Das darf nur ein Schlagerstar
wie Christina Stürmer singen. Was diese Tage kennzeichnet, sind
Gegenläufigkeiten. Angela Merkel sitzt in der Bundespressekonferenz
und spielt nicht nur auf Zeit, sie braucht sie, denn sie weiß nicht
genug über das, was die Amerikaner mit ihr und uns geheimdienstlich
anstellen. Das gilt auch für die Opposition, die in Frank-Walter
Steinmeier den ehemaligen Kanzleramtsminister und Oberaufseher der
Geheimdienste in ihren Reihen hat. Zugleich jagen sich die
Nachrichten, ob es zwei, drei oder vier US-Ausspähprogramme gab und
wie die hießen. Wir müssen uns daran gewöhnen, dass an der Spitze des
Staates gewöhnliche Menschen stehen. Sie werden von Lagen genau so
überrascht wie wir. Das Thema dieser Bundestagswahl hätte die
Kinderbetreuung sein können, die Drohnenfrage, die Eurokrise, dann
zogen Politiker Gummistiefel an und halfen beim Hochwasser, und jetzt
jagen sie Schlapphüte. In der Tat, ein wenig Verlangsamung tut da
gut. Vielleicht nutzen Bürger und Politiker ihren Urlaub für ein paar
Gedanken darüber, was wirklich wichtig für einen Wähler ist.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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