(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Richtiger Schritt / Kommentar zum Zentralabitur

Geschrieben am 21-06-2013

Mainz (ots) - Zentralismus ist ein zweischneidiges Schwert. Er
macht die Welt meistens übersichtlicher, aber umgekehrt auch
normierter, weniger kreativ und weniger vielfältig. Die maßgebliche
Frage bei der Bewertung eines bundesweit vergleichbar gemachten
Abiturs lautet also: Brauchen wir die auch am Freitag sogleich wieder
beschworene pädagogische Vielfalt oder nicht? Eindeutige Antwort:
zumindest in ihrer jetzigen Form auf keinen Fall. Jedes Bundesland
erzählt uns seit Jahrzehnten, dass sein jeweiliges Schulsystem das
garantiert beste sei. Da wird man den Verdacht nicht los, dass die
Vielfalt vor allem von denen propagiert wird, deren
Existenzberechtigung sie sichert: der nachgelagerten Bürokratie. Für
Eltern und Schüler sind die Unterschiede zwischen den Ländern oft
genug ein echtes Ärgernis. Umzüge werden zum Versetzungsrisiko, bei
Studiengängen mit Zulassungsbeschränkungen gibt es Aufschläge auf den
Notenschnitt. In Zeiten einer sich nicht nur wirtschaftlich immer
stärker globalisierenden Welt ist derlei Kleinstaaterei ein
Treppenwitz. Die Entscheidung für bundesweit vergleichbare
Abitur-Kriterien ist somit definitiv ein Schritt in die richtige
Richtung. Über die Qualität der Abschlüsse ist damit natürlich noch
nichts gesagt. Aber eben auch nicht über den Verlust vermeintlicher
Vielfalt. Das eine wie das andere hängt letztlich nicht an
staatlichen Vorgaben, sondern vor allem an engagierten Lehrern und
ebenso engagierten Schülern. Und Eltern, die ihren Kindern
vermitteln, wie viele Möglichkeiten unser Schulsystem trotz allen
Korrekturbedarfs bietet.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

471083

weitere Artikel:
  • DER STANDARD-Kommentar "Der Wahlkampf als Kindergarten" von Alexandra Föderl-Schmid "Hochwasser-Show und Golan-Rückzug: Wie sich Politiker und Österreich blamieren" - Ausgabe 22.6.2013 wien (ots) - Österreich leidet derzeit nicht nur unter brütender Hitze sondern auch unter heißer Luft. Die produziert die Politik und liefert damit eine Vorstellung von dem, was uns in den nächsten knapp hundert Tagen bis zu Nationalratswahl noch bevorsteht. Luftblasen sind viele der Wahlversprechen, die Politiker derzeit abgeben: Da wird von ÖVP-Seite die hohe Steuerbelastung angeprangert, von SPÖlern die Reichen als Feindbild dargestellt, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Eon Westfalen-Weser Bielefeld (ots) - Die Rekommunalisierung des Strom- und Gasnetzes in der Region hat eine finanzielle, eine ökonomisch-ökologische und eine politisch-strukturelle Bedeutung. Unterm Strich schreiben die 45 Kommunalvertreter, die an diesem +Montag ihre Unterschrift unter den Kaufvertrag von Eon Westfalen-Weser setzen werden, Regionalgeschichte Jemanden, der sich verschuldet, um mit den erzielten Einnahmen anderswo mehr Geld zu verdienen, nennt man im privaten Bereich einen Spekulanten. Die Kommunen, die für den Kauf von Anteilen an der mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Gratwanderung / Kommentar zu Deutschland, Russland, Beutekunst Mainz (ots) - Am einfachsten wäre es, wenn jedes Land seine Beutekunst zurückgeben würde. Dann wäre der Rechtslage Genüge getan, aber die Idee ist naiv. Das Thema ist mit Blut und vielen Toten verbunden, darunter auch solchen, die im KZ ermordet wurden. Wenn es um geraubte Güter geht, ist deutsche Vergangenheit zusätzlich belastet:"Arisierung jüdischen Eigentums" heißt das Kapitel. Generell ist es lehrreich, sich den historischen Hintergrund vor Augen zu halten: Hitler hat in deutschem Namen Polen, die Sowjetunion und andere Länder mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Abitur-Reform Bielefeld (ots) - Wieder einmal verspricht die Kultusministerkonferenz, das Abitur bundesweit einheitlicher zu machen, und wieder einmal bleibt es bei halbherzigen Schritten. Die pädagogische Vielfalt werde damit erhalten, lobt Sachsen-Anhalts Kulturminister Stephan Dorgerloh den jüngsten Beschluss der Ministerkonferenz. Man kann es auch so sehen: Es bleibt bei der unseligen Bildungskleinstaaterei. Was nützt denn eine bundesweite Sammlung von Abituraufgaben, wenn nicht zuvor die Schulsysteme aufeinander abgestimmt sind? Die mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Beutekunst-Streit Bielefeld (ots) - Was am Freitag mit einem Eklat begann, ist letztlich glimpflich ausgegangen. Kanzlerin Angela Merkel und Präsident Wladimir Putin haben in St. Petersburg gemeinsam die Ausstellung über Beutekunst besucht. Richtig so. Beide können sich in ihrer Heimat der Rückendeckung sicher sein, wenn sie klare Kante zeigen. Merkel pocht auf die Rückgabe der nach dem Krieg von Sowjetsoldaten geraubten Kunst, Putin wollte das zunächst nicht hören. Kurzerhand wurde der Termin gekippt. Der Sache hätte das nicht gedient. Wahren mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht