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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu von der Leyen/Bildungspaket

Geschrieben am 26-04-2013

Stuttgart (ots) - Ursula von der Leyens Bildungspaket erscheint
aus der Warte der Adressaten eher wie ein schäbiges Päckle. Zehn Euro
monatlich gibt der Staat bedürftigen Eltern, damit sie ihren Kindern
ein warmes Mittagessen in der Schulkantine, Klavierunterricht oder
Nachhilfe bezahlen können. Wie weit man damit kommt, mag sich jeder
selbst ausrechnen. Ungeachtet dessen wertet die Sozialministerin den
Obolus als Erfolgsmodell, weil ein Großteil der Berechtigten das Geld
tatsächlich in Anspruch nimmt und die kommunalen Spitzenverbände
Beifall spenden. Beides überrascht hingegen kaum.

Doch von der Leyens Bilanz grenzt an Schönfärberei. Ihre Idee,
nicht einfach die Hartz-IV-Sätze zu erhöhen, sondern den Aufschlag
nur zweckgebunden zu vergeben, ist im Prinzip richtig. Doch zehn Euro
wirken hier wie Tropfen auf einem heißen Stein. Die bürokratischen
Hemmnisse sind immens. Die Verwaltungskosten verschlingen mehr als
ein Viertel des Geldes, das für diesen Zweck reserviert ist. Das
steht in keinem Verhältnis zu den Effekten, die damit erreicht
werden. Die Ministerin wäre gut beraten, ihr Bildungspäckle noch
einmal aufzuschnüren und nach Rücksprache mit Leuten, welche die
Verhältnisse in der Praxis kennen, neu zu packen. Vor der Wahl wird
daraus gewiss nichts. Ob sie danach noch Gelegenheit dazu hat, ist
fraglich.



Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 7205-1225
newsroom.stuttgarterzeitung@stz.zgs.de


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