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Allg. Zeitung Mainz: Gefallen lassen / Kommentar zu Menschenrechten in Deutschland

Geschrieben am 25-04-2013

Mainz (ots) - Am Pranger zu stehen, weil wir dem Rest Europas
unsere Auffassung von wirtschaftlicher Stabilität aufzwingen wollen
und damit vor allem die in Südeuropa massiv unter Druck setzen, sind
wir schon gewohnt. Und Hand aufs Herz: Insgeheim sind wir auch ein
bisschen stolz darauf. Musterknaben sind eben so. Stolz sind wir
auch, dass Deutschland zweifelsfrei eine der vorzeigbarsten
Demokratien auf dieser Welt geworden ist, nachdem wir - blind einem
Massenmörder folgend - große Teile von ihr verwüstet hatten. Dass wir
nun auch am Pranger stehen, weil bei uns in Sachen Menschenrechte
nicht alles so mustergültig ist, wie wir glauben und es das
Grundgesetz und die Charta der UN vorschreiben, dürfte zunächst
einmal unwilliges Kopfschütteln auslösen. Doch wir müssen uns den
Tadel gefallen lassen, denn er ist berechtigt. Dass besonders massive
Kritik aus der Türkei kommt, einem Land, in dem Menschenrechte oft
genug mit Füßen getreten werden, darf uns nicht selbstgerecht werden
lassen. Denn ein Jahrzehnt auf dem rechten Auge blind gewesen zu sein
und so zugelassen zu haben, dass Neonazis - vor allem türkische
Muslime mordend - durchs Land zogen, hat uns zu Mitschuldigen
gemacht. Sich dafür zu entschuldigen, wie jetzt geschehen, ist gut
und richtig, und daraus zu lernen eine Daueraufgabe, der wir uns alle
zu stellen haben. Dass Russland die Gelegenheit nutzt, um uns an den
Pranger zu stellen, sollten wir indes mit großer Gelassenheit
ertragen. Denn die Philippika aus Moskau erkennt jeder als genau das,
was sie ist: ein schäbiges Ablenkungsmanöver derer, die selbst an den
Pranger gehören - und zwar täglich.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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