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Weser-Kurier: Mehr Öko wagen - der Bremer Weser-Kurier zur Förderung des Bio-Landbaus

Geschrieben am 24-03-2013

Bremen (ots) - Etwa neun Milliarden Euro überweisen die deutschen
Steuerzahler jedes Jahr für Agrarsubventionen an die EU-Kasse nach
Brüssel. Sechs Milliarden Euro davon fließen auf deutsche Höfe.
Allein die Steuervergünstigung für Agrardiesel kostet die Deutschen
nochmals 395 Millionen Euro im Jahr. Nur zum Vergleich: Der Verzicht
auf volle Mehrwertsteuer bei Theater, Kino und sonstiger Kultur, die
zweitgrößte Subvention im Bundeshaushalt, beträgt 2012 etwas mehr als
2,1 Milliarden Euro. Da ist eine gute Million Euro im Jahr mehr für
Öko-Landwirte in Niedersachsen also wahrlich keine Düngung nach dem
Gießkannenprinzip. Von einem grünen Agrarminister war sie förmlich zu
erwarten. Trotzdem vollzieht Christian Meyer im konservativen
Agrarland Niedersachsen eine erstaunlich robuste Wende. Noch im
Dezember hatte sein Vorgänger von der CDU eine Anpassung der Sätze
nicht für notwendig erachtet, obwohl Niedersachsen bei der
Ökolandbau-Förderung und folglich auch beim Ökolandbau weit hinten
lag im Ländervergleich. Die neue rot-grüne Landesregierung in
Hannover weiß die Mehrheit der von zahllosen Lebensmittelskandalen
genervten Verbraucher und selbst der EU-Kommission hinter sich. Nun
gilt es, der eingesessenen Agrar-Lobby, die überwiegend die
Interessen der Großbetriebe vertritt, klarzumachen, dass ein stures
"Weiter so" nicht geht. Neun Milliarden Euro jährlich sind Argument
genug, um mehr als Lippenbekenntnisse einzufordern. Nur mit klarem
Mehrwert für Gesellschaft und Umwelt sind diese enormen Summen
überhaupt zu begründen. Nicht nur der Anteil der Bio-Produktion muss
deshalb von kärglichen 2,8 Prozent steigen - in Bayern ist sie
bereits viermal so hoch. Auch die herkömmlich produzierenden Betriebe
müssen insbesondere bei der Tierhaltung nachbessern. Klare
Zielvorgaben und eine finanzielle Förderung werden viele Landwirte
zum Umdenken motivieren. Aber auch mehr Kontrolle ist vonnöten. Ein
Zurück zum romantischen Landleben gibt es nicht. Aber zwischen
Agrarfabrik und Bullerbü ist reichlich Platz für ethisch, ökologisch
und ökonomisch vertretbare Kompromisse.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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