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Neue OZ: Kommentar zu Missbrauch / Behinderte

Geschrieben am 21-11-2011

Osnabrück (ots) - Augen und Herzen öffnen

Es gibt Dinge, die kollektiv verdrängt werden: aus Unwissenheit,
aus Bequemlichkeit oder weil es ganz einfach an Sensibilität fehlt.
Der Umgang mit Behinderten gehört dazu. Die Hemmungen sind groß, auch
aus Furcht, sich zu belasten. Jetzt hat eine neue Studie im Auftrag
des Familienministeriums das Dunkel heller und damit ein weiteres
Wegsehen unmöglich gemacht.

Was Bielefelder Forscher ermitteln, ist in der Tat erschreckend:
Dass fast jede zweite Frau unter den Gehörlosen, Blinden und
Körperbehinderten von sexuellen Übergriffen berichtet, wirft ein
hässliches Licht auf unsere Gesellschaft. Wenn offenbar nur die
Starken und Schönen etwas zählen, die Schwachen aber gedemütigt
werden und, wie die Studie belegt, psychischer Druck und Gewalt gegen
Behinderte sogar noch zunehmen, ist dies ein Weckruf an uns alle,
Augen und Herzen zu öffnen.

Aus Missbrauchs- oder Vergewaltigungsprozessen wissen wir, wie
quälend und verletzend die Beweisführung sein kann. Nicht wenige
Opfer scheuen den Gang vor das Gericht, weil sie sich entblößen
müssen. Da reicht bei den Couragiertesten oft die Kraft nicht aus. Um
wie vieles schwieriger ist es für jene, die in Abhängigkeit leben und
kaum Perspektiven haben, ihre Rechte zu erwirken. Auf sie zuzugehen,
ihnen die Hand zu reichen, ohne aber die unzähligen Helfer und
Pfleger pauschal in schlechtes Licht zu setzen: Das ist ein sehr
schwieriges Unterfangen.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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