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Südwest Presse: Kommentar zu Köhler

Geschrieben am 29-04-2010

Ulm (ots) - Wenn der Bundespräsident über die Verursacher der
globalen Bankenkrise redet, legt er jede vornehme Zurückhaltung ab.
Die entfesselten Märkte, auf denen sich hemmungslose Finanzjongleure
auf Kosten der Allgemeinheit bereicherten, beschimpfte Horst Köhler
unverblümt als "Monster", und jetzt will er nicht zulassen, dass auch
die Spätfolgen der Spekulationsexzesse wieder nur die Steuerzahler
tragen müssen. Der Präsident spricht in diesem Fall gewiss für jene
große Mehrheit der Bevölkerung, die ihn in Umfragen regelmäßig ihre
Sympathie versichert. Doch hat sich Köhler durch manche
Ungeschicklichkeit bis in die jüngste Zeit den Ruf eines
Staatsoberhaupts erworben, auf dessen Wort die herrschende politische
Klasse nicht unbedingt hört. Tatsächlich fasst gerade die
Bundeskanzlerin mögliche Sanktionen gegen Banken oder Regulierungen
für den Finanzsektor nur mit äußerst spitzen Fingern an. Angela
Merkel versteckt sich da gern hinter anderen Europäern oder
US-Präsident Barack Obama, der mit seinen Plänen am geballten
Widerstand von politischen Gegnern und Lobbyisten zu scheitern droht.
Diesen Kampf nimmt die CDU-Chefin gar nicht erst auf. Daher wird der
aktuelle Appell des Bundespräsidenten bei ihr auch wieder nicht auf
offene Ohren treffen, sondern wie gewöhnlich abgehakt als folgenlose
Privatmeinung eines einzelnen Herrn aus Schloss Bellevue.

Originaltext: Südwest Presse
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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