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Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler ehrt Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl mit dem "Roland Berger Preis für Menschenwürde"

Geschrieben am 26-04-2010

München/Berlin (ots) -

Sperrfrist: 26.04.2010 21:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Bei einem Festakt im Konzerthaus in Berlin wurde heute
Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl mit dem diesjährigen "Roland
Berger Preis für Menschenwürde" geehrt. Hessens Ministerpräsident
Roland Koch nahm den Preis stellvertretend für Helmut Kohl entgegen
und überbrachte dabei auch die Grüße des Preisträgers, der nicht
persönlich anwesend war. Helmut Kohl musste sich vor wenigen Wochen
kurzfristig einer Gallenblasenoperation unterziehen und nimmt derzeit
noch nicht wieder auswärtige Termine wahr. Auch der offizielle
Festakt zu seinem 80. Geburtstag findet deshalb am 5. Mai in
Ludwigshafen statt.

Kohl wurde mit dem "Roland Berger Preis für Menschenwürde" für
sein politisches Lebenswerk ausgezeichnet. Der jährlich vergebene
Roland Berger Preis ist mit einer Million Euro dotiert. Davon wird
mit 700.000 Euro an der Universität Heidelberg eine "Helmut Kohl
Gastprofessur für Europäische Kultur und Politische Philosophie"
errichtet, und 300.000 Euro werden für den Neubau eines
Kinderkrankenhauses in Sri Lanka eingesetzt, das Helmut Kohl seit der
Tsunami Katastrophe Ende 2004 unterstützt.

Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl ist der vierte Preisträger des
jährlich mit einer Million Euro dotierten "Roland Berger Preises für
Menschenwürde". Die Roland Berger Stiftung ehrt mit diesem seit 2008
durch Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler übergebenen Preis
Personen, Institutionen und Organisationen, die sich vorbildlich und
erfolgreich um die Achtung, Förderung und den Schutz der
Menschenwürde und Menschenrechte verdient gemacht haben.

Helmut Kohl erhält die Auszeichnung "für sein historisches
politisches Lebenswerk, das seinen Höhepunkt gefunden hat in der
Vertiefung der europäischen Integration und der Wiedervereinigung
Deutschlands sowie in dessen Eingliederung in das vereinigte Europa
und das westliche Bündnissystem. Helmut Kohl vollendete die deutsche
Einheit, als sich die historische Chance dazu bot. Damit wurde für
die fast 17 Millionen Bürger des ehemaligen Unrechtsstaates DDR ein
Leben in Freiheit und Menschenwürde gemäß Artikel 1 des Grundgesetzes
Wirklichkeit", begründet das Preisvergabekomitee der Roland Berger
Stiftung seine Wahl.

Mit der Wahl Helmut Kohls als Preisträger 2010 würdigt die Roland
Berger Stiftung dessen unermüdlichen Einsatz für die Einheit
Deutschlands "Für Helmut Kohl war die deutsche Einheit nie Utopie",
sagte der Gründer und Vorsitzende des Kuratorium der Roland Berger
Stiftung Prof. Dr. h.c. Roland Berger in seinem Grußwort zur
Preisverleihung. "Sie war ihm immer eine Lebensaufgabe. Er hat sein
gesamtes politisches Leben lang am Ziel der deutschen Einheit und an
der Präambel unseres damaligen Grundgesetzes festgehalten, in freier
Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden.
Dass in einem Teil Deutschlands Menschen unterdrückt und ihrer
bürgerlichen Freiheitsrechte beraubt wurden, widersprach Dr. Helmut
Kohls Werten von Freiheit und Selbstbestimmung zutiefst."

Zur Preisverleihung im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt
kamen rund 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur
und Medien. Bundespräsident Horst Köhler als Schirmherr des "Roland
Berger Preises für Menschenwürde" überreichte die von Jonathan Meese
gestaltete Preismedaille an Hessens Ministerpräsident Roland Koch,
der sie für den aus gesundheitlichen Gründen abwesenden Helmut Kohl
entgegennahm.

In seiner Dankesrede überbrachte Roland Koch die Grüße des
Preisträgers. Helmut Kohl habe ihn gebeten, seinen Dank unter das
Leitmotiv des Beginns der deutschen Nationalhymne zu stellen:
"Einigkeit und Recht und Freiheit - diese Trias war für Helmut Kohl
nie nur ein Lippenbekenntnis. Sie wurde zu seinem politischen
Programm bei allen Herausforderungen seines politischen Wirkens",
erklärte Koch. Mit dem langjährigen Bundeskanzler verbänden die
Deutschen vor allem die deutsche Einheit als dessen größte politische
Leistung. Die deutsche Frage sei für Kohl jedoch nie ohne Europa zu
beantworten gewesen, sagte der Hessische Ministerpräsident weiter:
"Wenige haben derartig nachhaltig zur Einigung unseres Kontinents
beigetragen wie der Preisträger des heutigen Abends."

Der vor Gott rechenschaftspflichtige Mensch sei für Helmut Kohl
der Grund für die Unabdingbarkeit der Freiheit. Roland Koch: "Ein
Leben ohne Menschenwürde, ohne Menschenrechte ist mit diesem Bild vom
Menschen unvereinbar." Wenn Helmut Kohl heute, mit 80 Jahren und 20
Jahre nach der Wiedervereinigung, zurückblicke, dann tue er dies, so
Roland Koch wörtlich, "sicherlich in Demut, in Dankbarkeit und - das
fällt mir leichter zu sagen als es ihm gefallen wäre - auch mit
Stolz."

Die Laudatio auf den Roland Berger-Preisträger hielt der ehemalige
polnische Außenminister und amtierende außenpolitische Berater des
polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk, Staatssekretär
Władysław Bartoszewski. Er sagte: "Es stimmt zwar, dass der
politische und soziale Umbruch der Jahre 1989/90 als Folge des
aufgestauten und aufbrausenden Freiheitswillens Mittel- und
Osteuropäer ohnehin nicht mehr in Schranken zu halten wäre. Aber
solche historische Augenblicke brauchen nicht nur den Willen der
Massen, sondern auch die Vision der Einzelnen. Helmut Kohl gehörte zu
solchen Visionären der europäischen Politik. Er war unter jenen, die
die Zeichen der Zeit erkannt haben und die Gunst der Stunde zu nutzen
wussten. Nicht für alle war diese Vision damals selbstverständlich."

Der Roland Berger Preis für Menschenwürde wird einmal im Jahr
verliehen und ermöglicht mit seiner Dotierung von einer Million Euro
eine langfristige Unterstützung und Begleitung der Arbeit der
Preisträger bzw. ihrer Organisation. Das Preisvergabekomitee ist
hochkarätig besetzt: Neben Prof. Dr. h.c. Roland Berger als Stifter
des Preises gehören dazu die Ärztin und Schauspielerin Dr. Maria
Furtwängler, der (kürzlich verstorbene) ehemalige Chef des
Bundespräsidialamts Staatssekretär Dr. Gert Haller, Ex-Außenminister
Dr. h.c. Joschka Fischer sowie die Friedensnobelpreisträger
Ex-UN-Generalsekretär Dr. h.c. Kofi Annan, Prof. Muhammad Yunus und
Frau Dr. Shirin Ebadi.

Die bisherigen Preisträger sind die Kambodschanerin Somaly Mam
(2008), die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen und die
iranische Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Dr.
Shirin Ebadi (2009).

Weitere Informationen zum Roland Berger Preis für Menschenwürde
und zu den Preisträgern sowie hochauflösendes Bild- und Filmmaterial
finden Sie unter www.rolandbergerstiftung.org.

Der Fernsehsender Phoenix zeichnet die Veranstaltung auf und
bietet nach der Ausstrahlung den Mitschnitt in der Phoenix-Mediathek
online an. Bei Interesse an Bild- und Tonmaterial wenden sich
Fernsehanstalten bitte direkt an die Phoenix-Produktion Berlin.
Kontakt: Diana Soycka Tel.: 030/22882712 oder Email:
diana.soycka@ardhsb.de

Die Roland Berger Stiftung ist eine rechtsfähige öffentliche
Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in München. Sie wurde von
Prof. Dr. h.c. Roland Berger am 27. März 2008 gegründet. Die Roland
Berger Stiftung ist mit einem Stiftungskapital von zunächst 50
Millionen Euro dotiert. Der Stiftungszweck ist ein zweifacher: Die
Roland Berger Stiftung verpflichtet sich der Achtung, der Förderung
und dem Schutz der Menschenwürde und Menschenrechte weltweit. Hierzu
wird jährlich der mit 1 Mio. Euro dotierte "Roland Berger Preis für
Menschenwürde" verliehen. Die Roland Berger Stiftung fördert zudem
junge Menschen mit großem Potential, insbesondere aus sozial
benachteiligen Familien. Die Roland Berger Stipendien "Fit für
Verantwortung" sowie "Fair Talent", das die Deutsche Bank ermöglicht,
sollen jungen Menschen eine hochwertige Ausbildung und dadurch ein
selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen.

Originaltext: Roland Berger Stiftung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/73325
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_73325.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Daniela Fürst
Roland Berger Stiftung
Mies-van-der-Rohe-Str. 6
80807 München
Tel.: +49 (89) 9230-8765
E-Mail: presse@rolandbergerstiftung.org
Internet: www.rolandbergerstiftung.org


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