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Rheinische Post: SPD und der Krieg

Geschrieben am 20-04-2010

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz:

Die Versuchung ist riesig. Wenn schon die Regierung gegen eine
Zweidrittel-Mehrheit der Bevölkerung am Afghanistan-Einsatz festhält,
warum soll sich dann auch noch die Opposition gegen die Sehnsucht des
Volkes nach einem Abzug vom Hindukusch stellen? Angela Merkel nutzt
intensiv die breite Palette aus Gesprächen, Informationen und Posten,
um die SPD bei der Stange zu halten. Sie ahnt, dass Schwarz-Gelb in
Sachen Afghanistan die Puste ausgehen könnte, wenn die SPD in dieser
Frage an die Seite der Linken schwenkt. Sigmar Gabriels Forderung
nach einem neuen "Kriegs"-Mandat war als Testballon für einen
Kurswechsel verstanden worden. Dass der SPD-Chef nun zum zweiten Mal
den SPD-Fraktionschef (und Einsatz-Befürworter) Frank-Walter
Steinmeier beiseiteschiebt, wenn im Bundestag Grundsatzpositionen zu
Afghanistan zu bestimmen sind, betrachtet die Union prompt als
"offensichtliche Entmachtung". Doch Gabriel ist gut beraten,
allenfalls den Druck auf eine Abzugsperspektive zu erhöhen, statt die
Lösung in einer heillosen Flucht vor den Taliban zu suchen. Es wäre
sonst die Flucht aus der Verantwortung für eigene Politik in die Arme
der Linken und ein verheerendes Signal für die NRW-Wahl.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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