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Kölner Stadt-Anzeiger: Stellvertretender SPD-Bundestagsfraktionschef Kelber: Regierung hält brisante Studie über Gesundheitsfolgen durch nächtlichen Fluglärm zurück

Geschrieben am 20-04-2010

Köln (ots) - Eine brisante Studie über negative Gesundheitsfolgen
durch nächtlichem Fluglärm wird nach Ansicht des stellvertretende
Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, von der
Bundesregierung zurückgehalten. Zum einen passe die Veröffentlichung
der brisanten Daten "schlecht zu einer tagesaktuellen Debatte um die
Lockerung des Nachtflugverbotes" nach Abklingen der
Vulkanasche-Wolke, sagte Kelber dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Mittwoch-Ausgabe). Zum anderen plane die schwarz-gelbe
Bundesregierung mittelfristig eine Lockerung des Nachflugverbotes an
allen deutschen Flughäfen, weshalb das Bekanntwerden der
Studienergebnisse ebenfalls als unerwünscht betrachtet werde. Eine
Pressekonferenz in Berlin, auf der der Leiter des Umweltbundesamtes,
Jochen Flasbarth, sowie Umweltstaatssekretär Jürgen Becker die
Ergebnisse am Dienstagvormittag hatten vorstellen wollen, war
kurzfristig "aus Termingründen" abgesagt worden. In der Untersuchung
hatte der Epidemiologe Eberhard Greiser im Auftrag des
Umweltbundesamtes (UBA) die Krankheitsdaten von mehr als einer
Million Anwohner im Einzugsbereich des Flughafen Köln-Bonn mit den
nächtlichen Lärmbelastungen durch den Flugbetrieb in Beziehung
gesetzt. Dabei stellte Greiser stark erhöhte Fallzahlen von
Herzschwäche, Koronarerkrankungen, Schlaganfällen, Depressionen und
Brustkrebs fest. Der Studie zufolge, die der Zeitung vorliegt, liegt
die Erkrankungsrate in einzelnen Bevölkerungsgruppen mit hoher
Nachtfluglärmbelastung um mehr als 100 Prozent über dem nicht
belasteter Anwohner. Im Koalitionsvertrag hatten Union und FDP
vereinbart, "international konkurrenzfähige Betriebszeiten" für
deutsche Flughäfen sicher zu stellen. Dabei gelte es,
"gleichberechtigte" wirtschaftliche und Lärmschutzinteressen "auch
bei Nachtflügen" zu berücksichtigen. Dieses Vorhaben sei mit den
Studienergebnissen unvereinbar, sagte Kelber der Zeitung. "Die Studie
von Professor Greiser belegt die gesundheitlichen Schäden des
Nachtfluglärms in so eindeutiger Weise, dass das Vorsorgeprinzip den
Gesetzgeber verpflichtet, gesetzlich für geringere Lärmbelastungen zu
sorgen - nicht für mehr."

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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