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Südwest Presse: Kommentar zu Afghanistan

Geschrieben am 02-04-2010

Ulm (ots) - An solche Nachrichten darf man sich nie gewöhnen: drei
Bundeswehrsoldaten in Afghanistan getötet, mehrere schwer verletzt.
Eine grausame Statistik, hinter der sich persönliche Schicksale
verbergen. Überraschen dürfen solche Ereignisse trotzdem nicht. Auch
der einst ruhigere Norden Afghanistans ist längst ein modernes
Schlachtfeld. Dass Bundeswehrsoldaten von einer ruhigeren Phase seit
September 2009 reden, obwohl fast täglich Patrouillen beschossen
werden, spricht Bände. Der Überfall, bei dem gestern drei
Bundeswehrsoldaten starben, hat eine neue Qualität. Mehr als 200
Talibankämpfer sollen daran beteiligt gewesen sein. Das sieht nicht
nach einem zufälligen Aufeinandertreffen aus, das eskalierte. Wenn
sich so massive Gruppen formieren, könnte dies auch ein Zeichen sein
für eine Frühjahrsoffensive. Der Norden Afghanistans ist gefährlicher
denn je. Dennoch: Ein Abzug würde das Aus bedeuten für künftige
internationale Einsätze jenseits der reinen Hilfsaktion. Er wäre eine
Einladung an gewalttätige Kräfte, massiv zu sein, um die
internationale Truppe, die Frieden bringen soll, aus dem Land zu
jagen. Das Massaker von Srebrenica und das Abschlachten von mehr als
einer Million Menschen in Ruanda zeigen, dass es ohne solche Einsätze
nicht geht, wenn Humanität noch etwas gelten soll. Deshalb ist der
Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr mit all seinen tragischen
Ereignissen das notwendige kleinere Übel.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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