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Rheinische Post: Unsere Welt im Schneegestöber Kommentar Von Lothar Schröder

Geschrieben am 20-12-2009

Düsseldorf (ots) - Zum Schnee haben alle eine Meinung: die alte
Frau, die ihre Wohnung nicht mehr verlassen kann und den Flockentanz
vom Fenster aus beschaut; das glückliche Kind auf dem Schlitten und
der fluchende Berufsfahrer. Wir alle sind tatsächlich irgendwie
betroffen und berührt, und wem die jüngste Klimakonferenz auch nur
halbwegs erinnerlich ist, wird die Schneemassen für ein absurdes
Missverständnis der Natur halten. Man braucht jetzt viel Phantasie,
um an die Erderwärmung zu glauben.
Lügt also der viele Schnee? Wir leben in keiner heilen, so unschuldig
weißen Glitzerwelt. Doch nach all den abstrakten Weltmodellen, nach
den vielen großen und kleinen und sicherlich meist sehr klugen Worten
über die Zukunft unserer Erde wird Wetter für uns plötzlich konkret.
Wir müssen vor der Haustüre kehren - mit Schaufel, schwerem Atem,
frostigen Händen. Termine sind nicht mehr einzuhalten. Und wir
erleben, wie die mobile Gesellschaft einen Gang zurückschaltet und
kurzzeitig zu einer betulichen wird. So erteilt uns die merkwürdige
Schneeflöckchen-Idylle daheim - die so nur für den Reisekatalog
vorgesehen ist - ein bisschen Nachhilfe: Darin, dass nicht jeder
Knopfdruck sein Versprechen auf Sofortlösung hält. All diese abstrus
einfachen, aber wesentlichen Erfahrungen sind die tiefsten Spuren,
die der Schnee hinterlassen wird.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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